RINTELN (ste). Die Vorschläge und Anregungen zum Haushalt 2012 aus den Ortsräten, die über die Mittel aus den allgemeinen Ansätzen hinausgehen, halten sich weitgehend in Grenzen. Die Ortsbürgermeister hatten jetzt die Gelegenheit, ihre Wünsche dem Finanzausschuss vorzutragen.
Ahe-Engern-Kohlenstädt
Für Ahe-Engern-Kohlenstädt machte Dieter Horn den Anfang und sah seinen langgehegten Wunsch nach der energetischen Sanierung der Mehrzweckhalle erfüllt. 150.000 Euro sind nach der Beratung der Arbeitsgruppe "Gebäudemanagement" der GVS in den Haushalt eingestellt worden. Gescheitert ist Horn allerdings mit seiner Forderung nach einer Ampel an der Neelhofsiedlung und in Engern. Nach einem Gutachten der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und nach den Expertenmeinungen von DEKRA und Polizei ist eine zusätzliche Lichtsignalanlage nur in Exten sinnvoll und notwendig. Horn empfand tiefe Enttäuschung darüber, dass er der Ampel in Exten zustimmte, vom dortigen Ortsbürgermeister Thorsten Kretzer jedoch keine Zustimmung für die Ampel in Engern kam. Für 2013 will Horn das Thema erneut auf die Tagesordnung bringen.
Deckbergen-Schaumburg-Westendorf
Eine marode Verbindung von Westendorf zur Landwehr soll hier nach dem Wunsch des Ortsrates, so Ortsbürgermeister Eckart Hülm, erneuert werden, doch erst einmal, so Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, werde hier geprüft, welche Fördermittel dafür in Betracht kommen. Einen zusätzlichen Wasseranschluss für den Sportplatz Deckbergen wird es vorerst nicht geben, der vorhandene liefert offenbar nicht genügend Wasserdruck. Hier soll das Ergebnis des Sportentwicklungsplans abgewartet werden und außerdem wird geprüft, ob eine Zisternenlösung für Regenwasser in Frage kommt. Erneuert wird die Wärmeversorgung im Feuerwehrgerätehaus über den Nahwärmeservice der Stadtwerke. Der Antrag auf Dachsanierung des Feuerwehrgerätehauses und Einbau eines neuen Garagentores wird im Rahmen der Dorferneuerung geprüft und außerdem steht immer noch der Abschluss des Feuerwehrentwicklungsplanes aus, für den ein externer Berater der Stadt und den Wehren Hilfestellung geben soll.
Exten
Mehr warmes Wasser soll durch die Duschen des Dorfgemeinschaftshauses fließen, weil Ortsbürgermeister Thorsten Kretzer deutlich machte: "Spielen mehrere Mannschaften auf dem Sportplatz und müssen anschließend duschen, bleibt für die letzten nur kaltes Wasser!" Auch er selbst war schon betroffen. Sein Kernthema war jedoch der Bau der Buswendeschleife im Bereich der Behrenstraße/Regetestraße. Hier signalisierte Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz, dass die Verwaltung den gültigen Ratsbeschluss dazu umsetzen werde, jedoch müssten erst die Grundstücksverhandlungen mit dem Eigentümer der Grußkartenfabrik gütlich und zu wirtschaftlich vernünftigen Konditionen abgeschlossen sein. Für 2012 sieht Buchholz da keinen Spielraum und regte an, im Finanzplan 2013 die Mittel in Höhe von 300.000 Euro einzustellen. Als kleinen "running gag" streute Kretzer dann noch einmal die Umgestaltung des "Anger" ein, für die die Stadt jedoch bislang keine Priorität sieht.
Hohenrode-Strücken
Achim Heger ist neuer Bürgermeister von Hohenrode-Strücken und auch sein Hauptwunsch nach einer Ampel in Hohenrode zur Querung der L 433 wurde mit gleicher Begründung wie in Engern abgelehnt. Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz machte noch einmal deutlich, dass die Gutachter auch zu Schul- und in verkehrsreichen Zeiten geschaut hätten und es schlichtweg an einem Konzentrationspunkt fehle, an dem die Kinder die Straße überqueren. Verhaltene Unterstützung für die Hohenroder Forderung nach einer Ampel gab es von Michael Pavel von der SPD: "Gutachten sind gut und schön, doch im nächsten Jahr werden wir noch einmal jeden Punkt in Augenschein nehmen!" Hoffnung machte Buchholz dem Ortsrat für die Dorferneuerung. Die Maßnahmen müssten jedoch aus dem Ort herauskommen und würden nicht von der Verwaltung nach Hohenrode getragen.
Krankenhagen-Volksen
Für Bürgermeister-Neuling Gerald Sümenicht hat die Straßenausbesserung in Krankenhagen und Volksen oberste Priorität. Außerdem bedarf das Sportheim des TSV Krankenhagen einer Grundsanierung: "Vielleicht ergibt die Prüfung auch, dass ein Neubau besser wäre", so Sümenicht. Doch auch hier soll erst einmal der Bericht des Sportentwicklungsausschusses abgewartet werden: "Vielleicht ergeben sich ja völlig neue Perspektiven nach diesem Bericht", so Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz.
Möllenbeck
Auch für Reinhold Kölling, Ortsbürgermeister aus Möllenbeck, ist die Querungshilfe über die B 238 nur aufgeschoben und nicht aufgehoben. Sein Wunsch nach neuen Kellerfenstern im Gemeindehaus wurde erfüllt. Die Planungskosten für eine mögliche Bürgersolaranlage auf den Dächern von Grundschule und Turnhalle übernehmen die Stadtwerke und die Sanierung der Damentoilette im Feuerwehrhaus wird aus dem allgemeinen Ansatz übernommen. Die Planungskosten für einen Fahrradweg vom Kloster bis zum Doktorsee wurden erst einmal zurückgestellt und der Bauausschuss soll sich bei einem Ortstermin in die Vorstellungen des Ortsrates einweisen lassen. Ein neues Kassenhäuschen am Sportplatz wurde für richtig und wichtig befunden.
Rinteln-Steinbergen-
Todenmann
Für Friedrich-Wilhelm Rauch, den neuen Ortsbürgermeister von Rinteln, ist derzeit alles im "grünen Bereich", ebenso für Steinbergens Ortsbürgermeister Heiner Bartling. Sie reichten keine Vorschläge und Anregungen zum Haushalt ein, die über die allgemeinen Ansätze hinaus gehen. Uwe Vogt aus Todenmann dankte der Stadt für durchgeführten energetische Sanierungen an städtischen Gebäuden und begnügte sich ansonsten mit den allgemeinen Ansätzen. "Den Rest regeln wir auf dem kleinen Dienstweg!"
Taubenberg Als Nachfolger von Dieter Budde tritt Markus Meier im Taubenberg in große Fußstapfen. Entsprechend groß waren daher auch seine Vorschläge. So soll Uchtdorf ein neues Bürgerhaus als Anbau an das Feuerwehrhaus erhalten. Geschätzte Kosten 357.000 Euro. Das Haus soll dann von Uchtdorfer Vereinen und der Feuerwehr übernommen werden. Während die CDU-Fraktion im Stadtrat noch Widerstand gegen dieses Projekt angekündigt hatte, stimmten im Finanzausschuss alle Mitglieder dafür. In Wennenkamp sollen Straßen ausgebessert werden, in Friedrichswald ein Ehrenmal instandgesetzt werden. Für Goldbeck bat Meier darum, die Wohnung im Feuerwehrhaus umzubauen und der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen. Die Baumaßnahmen würden für 50.000 Euro dann in Eigenleistung durchgeführt. Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz bestätigte, dass die Feuerwehr in Goldbeck "bescheiden" untergebracht ist und sah in den 50.000 Euro eine ambitionierte Summe, die bei öffentlicher Vergabe kaum einzuhalten wäre.
Foto: ste/privat