1. Ärzte infomieren Migranten über Vorsorgemaßnahmen

    Große Dialogbereitschaft / Ärzte zufrieden mit Seminar

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    STADTHAGEN/RINTELN (ro). Nach dem sehr erfolgreichen Seminartag Gesundheit und Prävention im Mai in der Kreisstadt Stadthagen, folgte eine weitere Veranstaltung in Rinteln. Gut 40 Besucher kamen in das Gymnasium Ernestinum, um sich zu informieren. In mehr als drei Stunden informierten verschiedene Fachärzte in türkischer Sprache, da die Einladungen gezielt, und auch so gewollt, an Migranten im Rintelner Raum verteilt worden waren. Ahmet Cetindere, Mosaik-Vorsitzender und Facharzt für Allgemeinmedizin, sagte: "Wenn wir die Migranten, besonders die der ersten Generation, in ihrer Muttersprache ansprechen, kommen sehr viele mehr. Sie können den Fachvorträgen besser folgen und trauen sich eher, auch Fragen zu stellen, ansonsten wird es schwierig, diese Gruppen zu erreichen".

    Cetindere selbst informierte anfangs über Vorsorgemaßnahmen im Rahmen der gesetzlichen Krankenkassen, Check Up ab 35 Jahren, Hautkrebsscreening ab 35 Jahren, Mammographien, Koloskopien zur Darmkrebsvorsorge ab 55 Jahren, zahnärztliche Prophylaxe und auch über Jugendvorsorgeuntersuchungen. Die Zuhörer wurden motiviert, diese Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrzunehmen. Cetindere informierte ebenfalls über Herzkreislauferkrankungen. Er benannte die Hauptrisikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und mangelnde Bewegung. Für ein gesundes Leben ist es wichtig, sich viel zu bewegen, Stress abzubauen, Vorsorgeuntersuchungen und Kontrollen regelmäßig wahrzunehmen und Medikamente immer unter ärztlicher Kontrolle einzunehmen. Dr. Zehra Bastürk-Beyaz, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie, sprach sehr ausführlich über den Herzinfarkt. Die Symptome, Diagnostik, Therapien und erste Hilfemaßnahmen. Auch sie wies auf die Risikofaktoren hin und empfahl, regelmäßige kardiologische Kontrollen. Dr. Murat Bastürk, Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie, informierte über verschiedene Lebererkrankungen, vor allem über die Symptome, Übertragungswege und Therapien der Hepatitis B und C. Dazu erwähnte er auch die Studie Prävalenz Hepatitis B und C bei Migranten, die seit Monaten in Zusammenarbeit der Medizinischen Hochschule und einigen ausgewählten Arztpraxen in Schaumburg durchgeführt wird. Dr. Bastürk appellierte, Untersuchungen im Rahmen der Darmkrebsvorsorge unbedingt wahrzunehmen. Nach diesen Fachvorträgen kam es jeweils zu einem intensiven Informations- und Gesprächsaustausch. Die Migranten hatten viele Fragen und erhielten kompetente Antworten. Die Dialogbereitschaft war groß. Alle Fachärzte zeigten sich mit dem Seminar zufrieden. Foto: privat

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