1. Schwerpunkt der Dorferneuerung soll im Ortszentrum liegen

    Maßvoller Einstieg im Jahr 2012 / Knackpunkt Dorfgemeinschaftshaus

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    VEHLEN/OBERNKIRCHEN (bb). Über den Einstieg in die Dorferneuerung in Vehlen haben sich der Obernkirchener Rats-Ausschuss für Stadtentwicklung und der Ortsrat Vehlen in einer gemeinsamen Sitzung abgestimmt. Angesichts der angespannten Finanzsituation Obernkirchens galt es, sich vorerst auf vordringliche Projekte zu konzentrieren. Der Ausschuss empfahl im kommenden Jahr mit Maßnahmen im Bereich der Ortsmitte rund um Dorfgemeinschaftshaus (DGH) und Feuerwehrgerätehaus zu starten.

    Insgesamt rund 525 000 Euro hat das Land Niedersachsen an Fördergeldern für den öffentlichen Bereich, rund 200 000 Euro für private Vorhaben im Rahmen der Dorferneuerung Vehlen in Aussicht gestellt, wie Planer Georg Böttner erläuterte. Der Förderzeitraum reicht bis ins Jahr 2017. Öffentliche Maßnahmen müssen von der Stadt Obernkirchen zu 50 Prozent kofinanziert werden.

    Bürgermeister Oliver Schäfer erklärte, dass die Stadt bis 2017 zwar ihren Finanzierungsanteil von rund 525 000 Euro aufbringen werde, aber nicht in jährlich gleichmäßigen Tranchen. Angesichts der angespannte Finanzlage und der bevorstehenden Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Klinikums in der Feldmark Vehlens sei ein Ansatz in der Größenordnung von 50 000 bis 60 000 Euro für 2012 wohl realistisch, nicht jedoch von 100 000 Euro. Trotz des etwas maßvolleren Beginns solle man jedoch versuchen, damit ein Startsignal für den Einstieg in die Dorferneuerung zu setzen.

    Schnell bestand Einigkeit unter den Sitzungsteilnehmern, den Schwerpunkt auf die Gestaltung des Dorfzentrums zu legen. Ernst Völkening vom Arbeitskreis Dorferneuerung betonte, dass der Bereich DGH/Feuerwehrhaus auch zeitlich Priorität erhalten müsse. Volker Wehmeyer unterstrich dies, es gelte ein Konzept für die öffentliche Nutzung zu entwickeln. Komme die Stadt irgendwann zu dem Entschluss, dass DGH verkaufen zu müssen, "dann ist unsere Mitte kaputt". Über den Stand der Planungen der Kirche zur Einrichtung eines Familienstützpunktes und eines Eine-Welt-Ladens bestand keine Klarheit. Allerdings hielt Ernst Völkening fest, dass die Kirche der einzige Träger wäre, der ein Projekt im DGH dauerhaft stemmen könne.

    Ausschuss- und Ortsratsmitglieder kamen schließlich überein, folgendes Vorgehen zu empfehlen. Die Stadt solle Eigenmittel in Höhe von 60 000 Euro für 2012 einstellen, hinzu käme dann ein Betrag etwa in gleicher Höhe aus dem Dorfgemeinschafts-Fördertopf. Dieses Geld soll für Maßnahmen am DGH oder den An-Umbau am Feuerwehrhaus verwendet werden. Dazu sollen Gespräche mit der Kirche aufgenommen werden, um die Möglichkeiten für Projekte zur Nutzung des DGH zu prüfen. Kommen die Gesprächspartner hier zeitnah zu einer Verständigung über mögliche Nutzungskonzepte, könnten mit den bereitgestellten Geldern entsprechende Maßnahmen am DGH eingeleitet werden. Falls die Planungen hier noch nicht weit genug gedeihen, könnten mit dem Geld bereits Maßnahmen am Feuerwehrhaus vorgenommen werden. Dazu soll die Planung für die Umgestaltung der Vehlener Straße von der B65 bis zur Maschstraße angegangen werden. Immerhin haben Straßenbaumaßnahmen einen längeren Vorlauf.

    In den folgenden Jahren sollen dann die weiteren Maßnahmen folgen. Planer Georg Böttner gab einen Überblick über die verschiedenen Handlungsfelder. Für den Bereich Verkehr steht mit rund 280 000 Euro der größte Batzen an Fördermitteln zur Verfügung. Gerade die Umgestaltung der Vehlener Straße bildet hier einen Schwerpunkt.

    Zweites großes Feld ist der Bereich "Dorfleben" mit rund 210 000 Euro an Fördermitteln, 100 000 davon allein für das DGH. Hinzu kommen rund 30 000 Euro für das Handlungsfeld Kulturlandschaft, vorgesehen vor allem für Bänke, Infotafeln und ähnliches. Um die Mittel abzurufen muss die Stadt jeweils denselben Betrag finanzieren, so dass die verschiedenen Vorhaben jeweils zur Hälfte aus Fördermitteln und zur Hälfte aus den Mitteln der Stadt bezahlt werden. So würde im öffentlichen Bereich ein Betrag von zusammen mehr als einer Millionen Euro in die Dorferneuerung investiert.Foto: bb

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