LANDKREIS (hb/m). Der Kreiselternrat sorgt sich um Bildungsstandards an den Schulen - Klassenbildungen und Lehrerstundenzuweisungen. Mit diesen Themen setzte sich der neu gewählte Vorstand des Kreiselternrates Schaumburg in seiner ersten Sitzung auseinander.
Der Vorstand des Kreiselternrates (KER) empfindet Klassenstärken von mehr als 30 Schülern an den Gymnasien im Landkreis als "unerträglich" und kann Schlagzeilen wie "Eigentlich nur Massenabfertigung möglich" in vollem Umfang zustimmen. Der KER fordert die Landesregierung auf, schon kurzfristig die Klassenobergrenzen auch an Gymnasien auf 26 Schüler pro Klasse zu reduzieren. Die entsprechenden Haushaltsmittel sollten dafür vorhanden sein. Der Kultusminister sei gefordert, seine Zusagen aus der Vergangenheit jetzt umzusetzen. Entsprechend der UN-Behindertenrechtskonvention sollen Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen ab 1. August 2012 einen Rechtsanspruch erhalten, gemeinsam mit nicht behinderten Schülern unterrichtet zu werden. Der neue Vorstand des KER stellt fest, "dass wir im Landkreis Schaumburg mit dem Mix aus Förderschulen und der Einrichtung der sonderpädagogischen Grundversorgung, von Integrations- und Kooperationsklassen sowie mit Mobilen Diensten und dem Beratungszentrum in Obernkirchen besser aufgestellt sind als viele andere Landkreise". Dennoch stelle die inklusive Beschulung eine neue Herausforderung für alle Schulformen dar. Inklusive Schulen müssten behindertengerecht und barrierefrei sein. Bei der Finanzierung dieser Aufgabe dürfe das Land die Schulträger nicht im Regen stehen lassen und müsse im Rahmen des Konnexitätsprinzips den notwendigen Umbau unterstützen.
"Die inklusive Umschulung darf auch nicht zum Wegsparen der Förderschullehrkräfte führen, vielmehr ist diese Kompetenz mit einem erheblich höheren Ansatz als zwei Wochenstunden pro Schüler und Klasse im System zu behalten", so der Kreiselternrat gegenüber der Presse. Vor allem aber das Beratungszentrum für den Bereich der sozial-emotionalen Förderung in Obernkirchen sollte kurzfristig besser ausgestattet werden. "Das Kultusministerium muss hier nachbessern, um lange Wartezeiten für Beratungssuchende zu vermeiden", lautet die Forderung des KER. Der neue Vorstand des KER besteht aus den Elternvertretern Christian Postel aus Rodenberg (Vorsitzender), seinem Stellvertreter Bernd Wolf (Bückeburg) sowie als Beisitzern Murat Tüfekci (Stadthagen), Sabine Tatge (Rodenberg) und Dr. Christine Tockuss-Kauffeldt (Nienstädt).