1. Kesselhaus feiert sich selbst

    Rekordbesuch zum Fünfjährigen der Konzertbühne

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    LAUENAU (al). Dirndl und Alphorn passen einfach nicht in dieses Ambiente. Und doch gibt es keine Buhrufe, als zwei Solistinnen im "Kesselhaus" sich im Jodeln versuchen und einem Miniinstrument grausige Töne entlocken. Lautes Gelächter schallt durch das "Kesselhaus" nach dieser Parodie auf die Volksmusik. Nicole und Larissa Wehner ernten stürmischen Applaus. Und alle sind sich einig: Herz-Schmerz-Polka und Wum-ta-ta-Klänge werden hier nur des Spaßes halber erklingen.

    Schaumburgs vermutlich originellste Konzertbühne hat das auch gar nicht nötig. Denn zum soeben gefeierten fünfjährigen Bestehen der mit einem Verein betriebenen Initiative, regelmäßig Live-Konzerte im Ambiente eines Künstlerateliers zu bieten, wurde eine beeindruckende Bilanz vorgelegt. Rund 50 Auftritte deutscher und internationaler Interpreten hat es hier bereits gegeben – zu erschwinglichen Preisen für die Besucher und in einer Atmosphäre, die sich unter den Musikern zunehmend herumspricht.

    Nico Herdiekerhoff ist so jemand, der nach einem ersten Kesselhaus-Termin gern wiedergekommen ist.

    Der Berliner mit dem auf sein Instrument weisenden Künstlernamen "Cellolitis" hat es sich nicht nehmen lassen, zum Mini-Jubiläum dabei zu sein. Frenetischer Beifall ist ihm ebenso sicher wie für die lokale Band "Chessnut": Das Reinsdorfer Trio weiß um seine Fans. Die Stimmung steigt bis weit nach Mitternacht. Schon zum Auftakt des Abends hat Hausherr Thomas Ritter gestrahlt. Der Besucherrekord dürfte mit der jüngsten "Geburtstagsfeier" gebrochen worden sein: "Mehr als 180", glaubt er schon wenige Minuten nach Beginn. Dabei finden sich vor der Ateliertür noch laufend weitere Gäste ein.

    Drinnen stehen sie dicht an dicht – selbst auf der Treppe und oben auf der emporenähnlichen Galerie, die auf zwei Seiten den hallenartigen Raum umgibt. Großflächige Bilder hängen an der Wand; es riecht nach frischer Farbe.

    Das Publikum im Alter zwischen zehn Lenzen und schon ein wenig weit jenseits der Sechzig freut sich auf das angekündigte Kontrastprogramm. Und dazu gehören sogar Dirndl und Alphorn – aber eben nur für einen Moment.

    Foto: al

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