1. Hilfestellung und Unterstützung für ein selbstständiges Leben in der Abstinez

    "Ex+Job" unterstützt Suchtkranke bei ihrem langen Weg zu einem normalen Alltag / Entlastungsgespräche helfen

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    RINTELN (ste). Seit fast 30 Jahren ist "Ex+Job" Geschäftsführer Norbert Tietz in Wunstorf aktiv. Mit Wohnungsangeboten im ambulant betreuten Wohnen schaffte er Hilfe für Menschen aus der Psychiatrie. Anfangs waren es vier Personen und jetzt sind es bereits weit über 100, die selbstständig leben, aber nicht auf sich allein gestellt sind.

    Ines Chao (li.) und Jochen Sellert (re.) leiten die Zweigstelle in Rinteln. Unterstützt werden sie von Geschäftsführer Norbert Tietz und Projektleiterin Meike Browarzik.

    Buz zwei (Zimmer)

    Drei gleichgroße, helle Zimmer bietet die Wohngemeinschaft beim fast fertigen Ambulant Betreuten Wohnen in der Ritterstraße.

    Bereits zwei Jahre nach Gründung des Unternehmens schaffte der Sozialpädagoge und Betriebswirt eigene Arbeitsangebote für die Bewohner, um damit einen geregelten Alltag zu schaffen. Mit einem Bauunternehmen, einer Tischlerei, einem Recyclingunternehmen sowie einem Möbelmarkt (Icks-Möbel Wunstdorf) gründete Tietz eigene Betriebe, um sozialversicherungsplichtige Beschäftigungen für schwervermittelbar oder schwerbehinderten Gleichgestellte zu schaffen. Im Jahr 2007 kam dann der Suchtbereich hinzu. Wohnheime in Obernwöhren und Bergkirchen wurden übernommen und mit dem Landkreis Schaumburg stellte sich eine gute Zusammenarbeit ein. Vor einem Jahr wurden dann mit dem gemeinnützigen Trägerverein "Ex+Job - Arbeit und Freizeit GmbH" tagesstrukturierende Angebote mit 25 Plätzen in Stadthagen geschaffen. Auf Wunsch der Burghofklinik und des Landkreises Schaumburg begab sich Tietz auch in Rinteln auf die Suche nach Räumlichkeiten, wo er dann auch in der Ritterstraße 37 fündig wurde. In Rinteln gibt es die Möglichkeit von 25 Plätzen, davon sind 15 Plätze in Vollzeit und die anderen zehn in Flexibiliät gehalten. "Nicht jeder schafft es, bis zu sieben Stunden am Tag zu arbeiten. Manchmal braucht es nur ein wenig Zuwendung in Form von Gesprächen, oder nur einen festen Termin am Tag", weiß Meike Browarzik als Projektleiterin für Stadthagen und Rinteln zu berichten.

    Die Zielgruppe bei "Ex+Job" sind Menschen, die suchtkrank sind, aber wieder zu Hause wohnen. Es sind Suchtkranke, die keiner akuten Behandlung mehr unterzogen und abstinent sind. Die Säulen des Angebotes für chronisch mehrfach geschädigte Abhängigkeitskranke sind neben Arbeit und Beschäftigung auch lebenspraktische Hilfen sowie Beziehungsarbeit und Entlastungsgespräche für mehr Zufriedenheit. Dadurch soll eine bessere Lebensqualität und die Abstinenz gesichert werden. So werden in der Ritterstraße unter anderem Teesträuße gebunden, Werbung oder Teeproben werden verpackt, aber auch das gemeinsame Zubereiten des Mittagessens und Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen sowie bei Behördengängen werden angeboten.

    Zuständig dafür ist in Rinteln die Sozialpädagogin Ines Chao, und Jochen Seller steht ihr für den Themenbereich Arbeit und Beschäftigung zur Seite. Auch ein Bereich für ambulant betreutes Wohnen ist in Rinteln eingerichtet. Eine Wohngemeinschaft mit drei Plätzen ist fast fertig. Dort gibt es dann die Möglichkeit, selbstständig zu leben, aber dennoch nicht auf sich allein gestellt zu sein.

    Foto: ste

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