1. Ausflugstipp

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    Die Farben Weiß und Blau wetteifern miteinander: Ein klarer Himmel wölbt sich am frostigen Morgen über dem Deister. Über Nacht hat Neuschnee die sonst winterlich-grauen Buchenwälder mit einem dekorativen Kleid versehen. Wer es bequem haben will, fährt mit dem Auto auf den Nienstedter Pass. Dort aber herrscht an einem solchen sonnigen Wintertag zu viel Trubel, weil es von da aus nicht weit zu den Ausflugslokalen am Nordmannsturm oder am Annaturm ist.

    Ausflugstipp

    Von Turm zu Turm im Deister

    Dank einer guten S-Bahnverbindung im Deistervorland könnte man sich auf eine 17 Kilometer lange Tour begeben; zwar den lebhaften Deisterkamm streifen, ansonsten aber die Stille eines Schneetages im Deister genießen. Trotz guter Beschilderung ist die amtliche Freizeitkarte "Deister" ganz nützlich.

    Start ist am Bahnhof Wennigsen. von dort geht es am Kloster vorbei auf dem "Erlebnisweg" in Richtung Wald. Die Einwohner bezeichnen diese Strecke als die schönste in ihrem Gemeindegebiet. Immer geradeaus führt der Weg bergan an der Königslinde vorbei über den Nachtflügelweg und weiter entlang am Bruchbach, an dem sich im Sommer die Mini-Wasserräder örtlicher Bastler drehen.

    Auf dem Kamm fällt bald der Annaturm in den Blick, an dem die Räume des täglich aus Montag geöffneten kleinen Lokals für mehr Gäste erweitert werden. Von der Plattform des 29 Meter hohen Betonklotzes, dessen allerersten hölzernen Vorgänger ein hannoverscher Maurermeister nach seiner Frau benannt hat, öffnet sich ein großartiger Blick in alle Himmelsrichtungen. Am Fuß des Turms befindet sich ein etwas unscheinbarer Gedenkstein zur Erinnerung an den Mathematiker Karl-Friedrich Gauß, der 1777 im Auftrag der hannoverschen Regierung bei der Landvermessung ein Dreiecknetz über das Königreich legte und dabei auch zwei Punkte im Deister annahm.

    Noch zwei weitere Denkmale folgen im Verlauf des Kammwegs. Das eine erinnert an einen Doppelmord im Jahr 1926, als ein Dieb einen Hilfsförster und einen Waldarbeiter erschoss, das zweite an den Oberförster Hugo Polenz und seine Verdienste um den Waldwegebau. Ihm verdanken nicht zuletzt auch die heutigen Wanderer die guten Routen durch den Deister.

    Schon ein ganzes Stück jenseits des Nienstedter Passes liegt der bereits 1863 vom hannoverschen Maurermeister Constantin Nordmann aus Deister-Sandstein errichtete Turm gleichen Namens. Zwar zerstörte ein Blitz bald das hohe Gebäude; der Wiederaufbau erfolgte jedoch schon ein Jahr später. Die Jahreszahl 1913 über dem Eingang erinnert an den Anbau einer Schutzhütte, aus der später die heutige Einkehr entstand (täglich geöffnet).

    Nur wenige Meter nach dem Turm führt vom Kammweg nach rechts eine Schneise bergab. Am Waldrand hält man sich halbrechts und bald geradeaus am Kirchdorfer Hallenbad vorbei. Nahe der Egestorfer Straße befindet sich der Kirchdorfer S-Bahnhof. Foto: al

    Foto RBGLAL67:

    An klaren Wintertagen können Wanderer von der Plattform des Annaturms weite Ausblicke über den Deister und die angrenzenden Regionen genießen.

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