APELERN/LYHREN (al). Die Gemeinde Apelern will beim Dorferneuerungsprogramm nicht gerade kleckern. Sieben Projekte sollen – wie bereits kurz gemeldet – angepackt werden mit einem geschätzten Volumen von 660.000 Euro. Die Summe dürfte sich sogar noch erhöhen: Heftige Regenfälle der vergangenen Woche haben zu einem Wassereinbruch in der "Kulturschmiede" geführt.
Dass sich jetzt der Bau-, Umwelt- und Wegeausschuss zu einer Sitzung im Lyhrener Feuerwehrhaus traf, war der Tatsache geschuldet, dass allein in diesem Gebäude 40.000 Euro investiert werden sollen. Bislang steht nur eine winzige Herrentoilette zur Verfügung. Ein ungenutzter Garagenraum könnte Platz für neue sanitäre und endlich auch nach Geschlechtern getrennte Anlagen bieten. Zweites großes Lyhrener Projekt: Die Erneuerung der Brücke Steinkamp für 88.000 Euro.
In Apelern selbst will der Ausschuss die Schmiedestraße einschließlich ihres Untergrunds für 155.000 Euro erneuert sehen. Energetische Maßnahmen sind für die "Kulturschmiede" in Form neuer Fenster und einer anderen Heizungsanlage mit einem Volumen von 140.000 Euro bestimmt. Keine Aussage konnte die Verwaltung über mögliche weitere Kosten machen: "Wir wissen das selbst erst seit 24 Stunden", erklärte Baubereichsleiter Jörg Döpke den von Hausmeister Karl-Heinz Thum gemeldeten Wassereinbruch. Dessen Aufmerksamkeit sei es zu verdanken, dass größerer Schaden wohl vermieden sei. Wahrscheinlich ist ein undichtes Dach die Ursache. Das Wasser lief jedoch bis in den Keller in den Heizraum sowie zum benachbarten Probenbereich einer Band. Ein Schwerpunkt für erste Reinsdorfer Projekte liegt in der Verkehrsberuhigung im Zuge der Landesstraße. Die drei Vorhaben könnten 205.000 Euro verschlingen. Doch da ist noch Vieles unklar, weshalb Döpke dem Ausschuss vorschlug, ein Fachbüro einzusetzen.
Der Verwaltungsmann drängte zur Eile, da schon bis zum 15. Februar die Förderanträge gestellt sein müssten. An der konkreten Umsetzung ließ er keinen Zweifel: "Wir machen hier ja das, was die Bürger wollen", erinnerte er an das ausgiebige Beteiligungsverfahren. Apelern darf im Rahmen des bis Ende 2017 festgesetzten Förderzeitraums eine Million Euro abrufen, wobei mehr als die jeweilige Hälfte der Investitionen von der Gemeinde selbst zu tragen ist. Die Prioritätenliste sei lang, räumte Döpke ein und nannte unter anderem Hochwasserschutz für Lyhren und Apelern, einen Gehweg an der Lyhrener Straße, die Erneuerung von Straßenlampen sowie die Neugestaltung von Marktplatz und Kirchhof in Apelern.
Dagegen müssen sich private Interessenten an einer öffentlichen Förderung momentan noch gedulden. Wie der stellvertretende Gemeindedirektor Sven Janisch mitteilte, habe "Hannover abgebremst". Konkreteres könne wohl erst im ersten Halbjahr 2012 gesagt werden. Janisch empfahl, gelegentlich im Rathaus sich nach dem neuesten Stand zu erkundigen. Foto: al