1. Ein richtiger Eiswinter

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    LANDKREIS (ih). Jetzt ist wieder Zeit für dicke Schmöker. Das neue Taschenbuch "Eiswinter" gehört dazu. Schlagen die Leser das Buch auf, sind sie in Schleswig-Holstein im Winter 1683: Raureif überzieht die Landschaft. Es ist bitterkalt, und ganz Plön vergnügt sich beim Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen See. Als Gesches Bruder einbricht, ist es ausgerechnet ein Schwarzer, der Feldtrompeter Christian, der ihn aus dem eisigen Nass fischt. Und die 17-jährige Ratsherrentochter verliebt sich Hals über Kopf in den misstrauisch beäugten Fremdling. So beginnt Brigitte Beils historischer Roman "Eiswinter". Die Münchnernin hat es geschafft, ein Buch zu schreiben, dessen Lokalkolorit nicht alles ist. Vielmehr überzeugt hier die Geschichte, die genau die richtige Mischung aus Familiensaga und historischen Einschüssen hat. Der Leser begleitet die Ratsherrentochter Gesche, die für ihre Liebe einsteht und dadurch selbst zur Außenseiterin wird. Doch als ihr erstes Kind geboren wird, scheint die Idylle perfekt. Plötzlich aber brennt mitten in der Nacht das Strohdach auf dem abgelegenen Hof des jungen Paares. Und irgendwann sind die Räder von Christians Jagdwagen gelockert. Das Glück ist also nur von kurzer Dauer und die Autorin schafft es, auf gut 380 Seiten einen wunderbaren Schmöker zu schreiben. Der Roman ist kurzweilig, aber nicht flach und macht Lust auf mehr. Mit Eiswinter hat Brigitte Beil ihr zweites Buch vorgelegt und damit ein ganz neues Genre besetzt als mit ihrer ersten Veröffentlichung "Pubertät? Kein Grund zur Panik". Der Ratgeber für Eltern, Kinder und Jugendliche ist gemeinsam mit zwei weiteren gestandenen Müttern entstanden. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte hat Beil bei soziale und psychologische Themen. Und so kommen in Eiswinter mit der Angst vor dem Fremden, den Bindungen in einer Familie und das Miteinander einer Gemeinschaft genau diese Schwerpunkte wieder vor. Brigitte Beil, Eiswinter, btb, ISBN 3-442-74186-1, 9,99 Euro

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