1. Hiesige Sozialdemokraten sind auf der Suche nach den Gründen

    Als stärkste Fraktion in der Opposition / Generationenwechsel im Vorstand

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    "Wir haben kein Mandat verloren, sind wieder acht im Rat, und knapp 41 Prozent der Stimmen zu holen, ist auch nicht wenig," sagte Uwe Märtens vom SPD-Vorstand. Sein Fazit: "Wir sind keine Wahlverlierer." Trotzdem hat es für die SPD als stärkste Fraktion im Stadtrat nicht gereicht und sie findet sich auf den harten Bänken der Opposition wieder. Sehr früh habe die Parteispitze Gespräche mit Vertretern anderer Parteien geführt. Aber: "Die Vorstöße der SPD stießen bei den anderen auf keine positive Resonanz," stellte der SPD-Vorsitzende Hans-Dieter Brand fest. Deren Ziel, so Brand weiter, sei es gewesen, "die Macht der SPD im Rodenberger Rathaus zu brechen." Für die SPD sei eine Gruppenbildung auf der Rodenberger Szene nicht möglich gewesen, es sei nicht machbar gewesen, eine Mehrheit für einen möglichen SPD-Kandidaten zu zimmern. "Man wollte die SPD ausbooten," schlussfolgerte der SPD-Chef.

    Mit der Frage "Wo war das Wahlprogramm?" schaltete sich Roland Kramer in die Aussprache ein. "Da ist nichts gekommen," kritisierte er. Man könne heutzutage keinen Wahlkampf mehr mit 30iger-Zonen führen, so Kramer. Die Versorgung im Ort mit Supermärkten sei unzureichend, führte er aus und stellte fest: "Es interessiert die Leute, was wir dazu zu sagen haben." Für einen neuen Supermarkt fehle ein Investor, die Stadt selbst investiere nicht, erwiderte Brand und ergänzte: "Für den alten Standort REWE gibt es verschiedene Interessenten, die sich aber mit dem Konkursverwalter nicht einig sind." Auch Wilhelm Hartmann ging die Ursachenforschung selbstkritisch an: "Haben wir alles richtig gemacht," formulierte er als Frage und schob nach: "Mussten wir uns als SPD in den Konflikt bei der CDU einmischen? Man muss sich nicht wundern, wenn dann alles vergiftet ist."

    Uwe Märtens blickte nach vorn und sprach der Partei Mut zu. Die SPD müsse sich jetzt mit dem beschäftigen, was die anderen planten. Das sei ihre Aufgabe. Als stärkste Fraktion bestehe kein Grund zum Selbstmitleid. Und weiter: "Wir können das Beste daraus machen, in den Grenzen, die uns vorgeben sind." Erkenntnisse aus Aktivitäten in der Stadt sowie aus dem direkten Kontakt mit den Bürgern bei eigenen Veranstaltungen seien in die Arbeit der Partei eingeflossen, hatte Brand am Ende seines vorgetragenen Rechenschaftsbericht bereits verkündet. Demnächst soll eine Klausurtagung helfen, die Schwerpunkte der Arbeit festzulegen.

    Bei den Wahlen zum Vorstand stellte die Versammlung die Weichen in Richtung Generationswechsel. Die 12 stimmberechtigten Mitglieder sprachen sich einstimmig für die 45-jährige Anja Niedenzu aus. Zum 2. Vorsitzenden wählten sie bei einer Enthaltung den 27-jährigen Konstantin Brand. Wiederwahl hieß es für Kassierer Uwe Märtens und Schriftführerin Renate Volk. Bernd Dahms, Catrin Döpke und Sven Pasucha wirken als Beisitzer mit. Blumen gab es aus der Hand der neu gewählten Vorsitzenden für Politik-Urgestein Peter Friedrichkeit als Dank für die jahrzehntelange Arbeit in der Fraktion. Blumen überreichte Anja Niedenzu auch ihrem Vorgänger und dankte ihm, dass er die Partei elf Jahre lang geführt hat. Foto: bt

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