LAUENAU (al). Beim nach eigenen Angaben wichtigsten Bundessichtungsturnier des Jahres in Holzwickede haben die beiden Wittekindt-Schwestern Annika und Merle aus Lauenau an ihre bisherige Erfolgsserie anknüpfen können. Wie die Judo-Abteilung des SV Victoria mitteilte, konnte es der Wettkampf vom Niveau und von der Teilnehmerzahl durchaus mit einer deutschen Meisterschaft aufnehmen.
Annika hatte in der Klasse bis 40 Kilogramm ein hartes Los erwischt. Nach zwei kräfteraubenden Siegen stand sie im Halbfinale gegen eine versierte Gegnerin aus Baden-Würtemberg. Deren Stärke ließ sie jedoch anfangs kalt. Als sie aber mit einer mittleren Wertung ins Hintertreffen geriet, konzentrierte sie sich und ging mit einer hohen Wertung in Führung. Zwar ging noch ein weiterer Punkt an die Rivalin; doch kurz vor Kampfende setzte sich die Niedersächsin mit einen Wurf durch und holte den Sieg. Das Finale selbst war im Handumdrehen erledigt: Annika hatte die Techniken ihrer ebenfalls aus Südwestdeutschland stammenden Gegnerin genau studiert, brachte sie mit einer hohen Wertung zu Fall und fixierte sie im Haltegriff. Das bedeutete "Gold" bei ihrem ersten Auftritt auf diesem hochwertigem Turnier.
Schwester Merle hatte sich für Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm entschieden. Gut gelaunt, einmal nicht hungrig auf einem Turnier an den Start gehen zu müsse, stellte sie schnell fest, dass ein Gewichtsplus auch schwerer zu bewegen ist. Die Kraft ließ schon im zweiten Kampf nach. Doch Merle packte beherzt zu und beförderte ihre Gegnerin auf die Matte.
Das gab offenbar neuen Mut. Mit zwei weiteren Siegen ging es ins Finale. Dort jedoch wurde dem Erfolgsweg durch eine bayerische Kontrahentin ein Ende gesetzt. Letztlich war sie aber mit der errungenen Silbermedaille hochufrieden – und dasvor den Augen der Bundestrainerin Jana Degenhard. Foto: al/p