WIEDENSAHL (jo). "So geht es mit Tabak und Rum: Erst bist du froh, dann fällst du um." Mit seinem revolutionären Vorschlag, diesen bekannten Vers von Wilhelm Busch künftig anstatt der üblichen Gesundheitswarnungen auf Zigarettenpackungen zu drucken, sorgte der Kölner Kabarettist Jürgen Becker jüngst für jede Menge Lacher im Geburtshaus des großen Literaten. Und eben weil seine Empfehlung solchen Anklang fand, trug sich der Mitbegründer der Kölner Stunksitzungen kurzerhand mit den genannten Zeilen, zitiert aus Buschs Bildergeschichte "Die Haarbeutel" aus dem Jahre 1878, in das vorliegende Gästebuch ein. Anschließend kommentierte Becker mit tiefsinnigem Frohsinn die Ausführungen des Fördervereinsvorsitzenden Rudolf Meyer über Buschs Leben und Werk. Besondere Anerkennung widmete Becker insbesondere der weise Eule auf der Kinderebene. Denn um diese Altersschicht werde sich in diesem Lande schließlich viel zu selten gekümmert, so der Sprachjongleur. Beeindruckt zeigte sich Becker vor allem auch von der Vielzahl der unterschiedlichen Wortschöpfungen, mit denen Buschs Bildergeschichten einst Einzug in die deutsche Sprache hielten. Und als Meyer schließlich seinen Lieblingsvers "Rotwein ist für alte Knaben, eine von den besten Gaben" zum persönlichen Gebot erhob, zückte der Kabarettist sogleich seinen Stift, um diesen einmaligen "Busch" schriftlich festzuhalten. Es ist schon jetzt davon auszugehen, dass der bekennende Kölschtrinker diesen Vers bei nächster Gelegenheit in sein Kabarettprogramm mit aufnehmen wird. Anlass für den Besuch des Komikers in Wiedensahl war übrigens sein Bühnenauftritt in Stadthagen. Foto: Privat
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Becker, Busch und Rauschmittel
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