1. Anwohner beklagen Schotter im Bett des Pohler Baches

    Interessengemeinschaft fordert Maßnahmen von Baufirma und Aueverband

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    POHLE (al). Anrainer von Teilen des Pohler Bachs in der Ortsmitte kommen nicht zur Ruhe. Erst beklagten sie den drohenden Einsturz des Uferbereichs aufgrund der stark vom Verkehr belasteten Hauptstraße; jetzt beklagen sie einen "katastrophalen Zustand" des Bachbetts. Schotter und schwere Steine würden im Wasser liegen. Zu verantworten sei dies von der Firma, die im Auftrag der niedersächsischen Straßenbauverwaltung eine Stützmauer zwischen Straße und Bach erneuert habe.

    Bislang focht der Pohler Tischlermeister Erwin Wehrmann allein in dieser Angelegenheit. Jetzt hat er auf Anraten seines inzwischen zugezogenen Rechtsanwalts eine "Interessengemeinschaft Pohler Bach" gegründet: 25 Anrainer in den Bereichen Hauptstraße, Ellernhof, Wiesengrund, Wilhelmshöh und Lindenstraße haben unterschrieben, darunter auch Pohles Bürgermeister Jörg Hupe.

    Sie fordern die Landesbehörde auf, die Baufirma zum Entfernen der dicken Steine aus dem Bachbett auf. Diese würden von der alten Stützmauer stammen. Zugleich meint die Interessengemeinschaft, es müsse noch mehr getan werden. Schotter und Steine, die ein während der Bauarbeiten eingesetztes Umleitungsrohr arretieren mussten und danach im Wasser verblieben sind, hätten "die Grundhöhe" im Bach noch einmal um 15 Zentimeter angehoben. Die Folge: "Vorhandene Abflussrohre sind jetzt komplett im Schotter verschwunden."

    Der Anliegerprotest richtet sich jedoch auch gegen den Wasserunterhaltungsverband West- und Südaue. Dieser sei für die Grundreinigung des Bachlaufs zuständig, habe aber "die letzten 15 Jahre wegen der maroden Stützwand" nichts mehr unternommen. In der Tat befürchtete der Verband, dass bei Pflegearbeiten im Bach die marode Trockenmauer hätte einstürzen und damit die Fahrbahn gefährden können. Der Verbandsingenieur soll deshalb gegenüber dem Beschwerdeführer Wehrmann erklärt haben, dass Baggerarbeiten erst beginnen könnten, wenn die neue Stützmauer fertig sei. "Nun ist die Sanierung seit Ende Februar abgeschlossen. Seitdem ist außer Schriftverkehr nichts passiert", heißt es in dem Anliegerprotest weiter.

    Tatsächlich geht aus der bereits umfangreichen Korrespondenz, die dem SW vorliegt, keine konkrete Zusage hervor. Die Straßenbauer sehen die Verantwortung beim Unterhaltungsverband. Dieser würde zwar räumen, sieht aber eine finanzielle Mitverpflichtung der direkten Anrainer. So müssen Brückendurchlässe aufwendig von Hand gereinigt werden. Diese Kosten aber will Wehrmann nicht tragen.

    Auf Anfrage teilte der Anwalt mit, dass Behörde und Verband auch nach einem weiteren Schreiben bei ihrer Ansicht bleiben würden. Nun werde voraussichtlich eine Klage folgen. Sie richte sich zunächst gegen die Straßenbauverwaltung hinsichtlich des nicht beseitigten Abraums. Eine weitere Klage werde gegen den Aueverband wegen unterlassener Räumpflicht geprüft. Foto: al

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