LINDHORST (bt). "Am Zweiten Advent viele Wolken und teils kräftige Regenschauer, einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen. Mäßiger bis frischer Wind aus Südwest." So oder so ähnlich lautete die Wettervorhersage im Radio für den Tag, an dem der 36. Lindhorster Weihnachtsmarkt stattfand. Aber die Wetterfrösche hatten sich geirrt. "Das Wetter ist so eingetroffen, wie wir es bestellt haben," konnte denn auch André Treichel, Vorsitzender des örtlichen Handel- und Gewerbevereins (HGV), mit Fug und Recht behaupten. Es war kühl und
trocken. Mitgebrachte Regenschirme blieben geschlossen. Genau das richtige, um ausgiebig über den Markt zu bummeln.
Zum 36. Mal hatte der HGV Schaumburgs größten eintägigen Weihnachtsmarkt im Ortszentrum organisiert. Christian Fischer, André Treichel, Manfred Schubert und Stefan Tölke waren seit Monaten mit den Vorbereitungen befasst. Rund 40 Verkaufsstände waren aufgebaut, das Angebot auf den Tischen der fliegenden Händler war umfangreich. Passend zur Jahreszeit wurden Husten- und Lutschbonbons in unglaublich vielen Varianten und Farben verkauft. An anderer Stelle wartete ein Händler mit wunderschön warmen Mützen und Hüten auf, an einem anderen Stand gab es warme Pullover. Wer noch ein passendes Geschenk zu Weihnachten suchte, der konnte auswählen zwischen Ledertaschen, funkelnden Uhren und glitzerndem Schmuck, bunten Schals und Handtüchern oder warmen Handschuhen. Auch der HGV war mit einem Stand vertreten und bot Dekoratives zu Weihnachten an.
Kein Weihnachtsmarkt bei angenehm kühlen Temperaturen ohne Glühwein. Was für die Beigabe bei Pommes gilt - mit rot oder weiß - stimmt jetzt auch für Glühwein. An etlichen Getränkeständen und im Hof Gümmer beim Adventskaffee des Fördervereins Bergbau wurde Glühwein in roter Farbe gereicht, im Zelt der Trachtengruppe gab es weißen Glühwein. Wer den Unterschied schmecken wollte, musste beides probieren.
Das Angebot an Essen war variantenreich. Es reichte von der klassischen Brat- und Currywurst mit Pommes über Fischbrötchen und Pizza bis hin zu leckeren Crepes. Auch dabei: Ein großes Angebot an Süßigkeiten von gebrannten Mandeln über Zuckerwatte bis hin zu Lakritz und Gummibärchen. Für die Musik sorgten der Posaunenchor Lindhorst bei der Eröffnung und Orgel-Claus, der unermüdlich seine Runden drehte. Am Nachmittag sorgte der Orchester-Sound Petershagen mit seinen musikalischen Beiträgen für weihnachtliche Stimmung. Der Weihnachtsmann verteilte ohne Pause aus seinem Bollerwagen kleine Geschenke an die Kinder - das Gedichteaufsagen war dabei keine Pflicht. Das Kinderkarussell bot für die Jüngsten eine Fahrt auf dem Motorroller, dem Motorrad oder sogar im Feuerwehrauto an und die kleinen Marktbesucher machten davon gerne Gebrauch.
"Bevor der Regen kommt, muss alles verkauft werden," pries einer der fliegenden Händlers seine Waren an. Er hatte sich offensichtlich auf die Vorhersage im Radio verlassen. Der HGV aber hat seinen eigenen Wettergott und der schickte den Lindhorstern, sehr zur Freude der Veranstalter, in diesem Jahr das Wetter, das sie bestellt hatten. Foto: bt