LANDKREIS (bb). Mit dem Projekt "Team Schaumburg" streben Volleyballfreunde an, ihren Sport im Landkreis auf eine stabile und dauerhafte Basis zu stellen.
Ansatzpunkt ist es, in einer größeren Gemeinschaft den Sportlern breitere Möglichkeiten zum Volleyballspiel mit Teams in verschiedenen Leistungsklassen zu bieten. Dazu sollen die Ressourcen für eine qualifizierte Nachwuchs- und Erwachsenenarbeit gebündelt und diesem Ballsport eine größere Aufmerksamkeit verschafft werden. Gerade angesichts der demographischen Entwicklung sei ein solches Projekt wichtig, um dem Volleyball im Landkreis eine Zukunftsperspektive zu bieten, sind sich die Verantwortlichen einig.
Die Folgen der demographischen Entwicklung machen allen Sportarten zu schaffen. Deutlich weniger Aktive rücken aus den jüngeren Jahrgängen nach, entsprechend schwierig wird es für die heimischen Vereine, die bestehenden Mannschaften im Spielbetrieb zu halten. Die Entwicklung ist längst bei den Clubs angekommen, und wird sich angesichts der Geburtenziffern in nächster Zukunft noch deutlich verstärken.
Das Projekt "Team Schaumburg" gibt eine Antwort auf diese Problematik für den Bereich Volleyball. Ziel sei es, den Volleyballsport im Landkreis Schaumburg allgemein voranzubringen, betont Werner Metschke, Teammanager der Spielgemeinschaft. "Eine Reihe von Mannschaften unterschiedlicher Leistungsstärken soll den Schaumburger Volleyballern ein breites Spektrum an Möglichkeiten geben, ihrem Sport nachzugehen", erklärte Metschke. Spielern mit verschiedenen Voraussetzungen vom Wiedereinsteiger bis zum ehrgeizigen Talent soll eine passende Mannschaft zur Verfügung stehen, in deren Gemeinschaft sich diese willkommen und aufgehoben fühlen. Dazu hat eine Spielgemeinschaft wie "Team Schaumburg" ganz andere Möglichkeiten als die einzelnen Vereine. Der einzelne Club muss eventuell eine Mannschaft abmelden, weil zwei oder drei Spieler für einen kompletten Kader fehlen. Eine größere Gemeinschaft wie das "Team Schaumburg" kann dagegen mit Akteuren aus mehreren Vereinen ein breiteres Volleyballspektrum bieten und erhalten.
Das "Team Schaumburg" ist eine Volleyballspielgemeinschaft zwischen dem TV Bergkrug und der SG Rodenberg. Hinzu kommen Kooperationen mit weiteren Vereinen, die im Volleyball aktiv sind. Dabei bleiben die Spieler weiterhin Mitglied in ihren Vereinen. "Wir, vom Team Schaumburg sind immer offen für eine konstruktive Zusammenarbeit. Wir werden uns nicht aufdrängen, aber wir sind stets gesprächsbereit", betont das Vorstandsteam mit Werner Metschke, Michael Bogan und Hendrik Dreißig. Nicht zu leugnen sei, dass die Spielgemeinschaft auf manche Vorbehalte treffe, so Metschke. Dies sei jedoch unbegründet, Ziel von "Team Schaumburg" sei es nicht, eine zusätzliche Konkurrenz zu schaffen. Stattdessen sollen die Ressourcen im Landkreis gebündelt werden, um den heimischen Volleyball gemeinschaftlich voranzubringen.
Die Vorteile einer solchen Kooperation sind vielfältig. So können für die Spielgemeinschaft Mannschaften aus Schaumburg in einer Vielzahl verschiedener Ligen antreten. Die Vereine als Einzelorganisationen ohne Kooperation würden auch in der Summe nicht dauerhaft ein so breites Leistungsspektrum anbieten können. Im Erwachsenenbereich treten unter dem Dach von "Team Schaumburg" momentan bereits sechs Mannschaften an. Hinzu kommt die Jugendarbeit. Die Vorteile eines breiten Spektrums an Teams liegen auf der Hand. Leistungsorientierte Spieler können sich schrittweise entwickeln und versuchen, in die Mannschaften der höchsten Spielklassen zu gelangen. Muss ein Spieler im Sport etwa wegen schulischer oder beruflicher Belastung kürzertreten, kann er trotzdem in einem tiefer spielenden Team seinem Hobby nachgehen. Wiedereinsteiger finden die passende Mannschaft, in der sie in ihren Sport zurückfinden können. Das breite Angebot könnte so Spielern erlauben, weiter in Schaumburg aktiv zu bleiben, die sonst dem Volleyball ganz verloren gehen würden oder in Vereine außerhalb des Landkreises wechseln würden. "Schade nur, dass nicht mehr heimische Vereine die Chance nutzen, mit uns zusammenzuarbeiten", erklärte Mentschke. Schließlich sei in jedem Verein mittlerweile spürbar, wie die demographische Entwicklung ihre Möglichkeiten einschränke.
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