1. Körperliche Wertschätzung spielerisch begreifen

    Nidersächsisches Kultusministerium zeichnet Grundschule Am Stadtturm als "Sportfreundliche Schule" aus

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    STADTHAGEN (jo). Wenn 20 Viertklässlerinnen mit flattenden Pompoms aus buntem Kreppband und reichlich Elan zu fetziger Popmusik eine synchrone Tanzeinlage auf das Parkett legen, dann schreit dies förmlich nach Applaus. Und genau den gab es am vergangenen Mittwoch anlässlich des Bühnenauftritts der Tanz AG in den Räumen der Grundschule am Stadtturm von Lehrern, Mitschülern und geladenen Gästen reichlich.

    "Wenn man etwas von Bewegung hört, dann denkt man immer gleich: Mensch, da muss was los sein", witzelte Bernd Bostelmann, Sportdezernet der Landesschulbehörde, im Rahmen der bereits zum zweiten mal an die Grundschule verliehene Zertifizierung als "Sportfreundliche Schule" durch das Niedersächsische Kultusministerium, "Und was in dieser Schule los ist, das hat man bei dieser Einlage gerade deutlich gesehen."

    Nicht nur die Schüler, auch Schulleiter Frank Plagge freute sich über das Lob: "Unser Ziel ist es, körperliche Bewegung in den Schulalltag zu integrieren. Daher starten wir mit unseren Schülern an jedem Morgen mit einer zehnminütigen Gymnastikübung in den Unterricht.

    Im Laufe des Vormittags legen wir mit den Kindern dann immer mal wieder kleine Pausen für Entspannungsübungen und Bewegung ein."

    Doch der alleinige Einsatz dieser mitunter unkonventionell erscheinenden Methoden reicht noch lange nicht aus, um als sportfreundliche Schule anerkannt zu werden. Um den rund 350 Kindern auch über den Unterricht hinaus Körperbewegungen und sportliche Inhalte näher zu bringen, bietet die Schule zahlreiche AGs an, wie beispielsweise Tischtennis, Handball und Abenteuerturnen. Zudem kooperiert die Einrichtung mit örtlichen Sportvereinen.

    Und nicht nur das: Auch im Bereich der gesunden Ernährungsweise werden die Schülern auf spielerische Art und Weise geschult.

    Kochen mit den Landfrauen und eine projektbezogene Zusammenarbeit mit der deutschen Krebshilfe, das alles gehört zum Alltag der "Bewegten Schule". Das zentrale Anliegen sei, "die Verbindung von Lernen und Bewegung als grundlegendes pädagogisches Prinzip zu etablieren". Auch der pädagogische Grundgedanke, den Schülern mittels dieser Kombination aus Lernen und Körperbewegung wegweisende Erfahrungen für ihr späteres Leben mitzugeben, ist ein maßgeblicher Baustein der Schulphilosophie:

    "Die Kinder nehmen diese vielfältigen Angebote gut an und sind begeistert, so viele Wahlmöglichkeiten zu haben", gab Plagge stolz zu verstehen, "Außerdem entwickeln die Schüler so eine andere, besondere Wertschätzung gegenüber ihrem eigenen Körper."

    Und vor allem: "Uns geht es nicht um den erhobenen Zeigefinger, sondern vorrangig um Nachhaltigkeit." Ein Konzept, das sich auszahlt: Auch Angelika Dierking, Fachberaterin für Schulsport, unterstütze die Schulleitung in ihrer Haltung: "Wichtig ist vor allem, dass sich Kinder in der Grundschulzeit wohlfühlen.

    Und wenn sie später ihre hier gemachten Erfahrungen an weiterführende Schulen mitnehmen, dann ist das umso besser." Neben Bürgermeister Bernd Hellmann, Gabriele Hagemeier, Fachkonferenzleiterin im Bereich Sport der Schule, und Iris Freimann, Bereichsleiterin für den Fachbereich Bürgerdienste der Stadt, nahm auch Hans-Hermann Hartmann vom Kreissportbund an den Feierlichkeiten teil. Und von ihm gab es dann sogar noch einen Scheck.

    Die Auszeichnung als "Sportfreundliche Schule" in Form eines Türschildes aus Kunststoff können die Mitarbeiter der Grundschule übrigens nun erst einmal für drei Jahre behalten. So lange ist die Auszeichnung gültig.

    Danach ist eine erneute Überprüfung des Schulkonzeptes fällig. Aber bis dahin ist ja noch jede Menge Zeit für Spiel, Spaß und Abenteuerturnen.

    Foto: jo

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