BÜCKEBURG (we). Bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht es unumstösslich fest, dass der VfL Bückeburg auch im kommenden Spieljahr weiterhin der Fußballoberliga Niedersachsen weilt. Die Grünhemden können nicht absteigen, weil vor gut einer Woche der BSV Kickers Emden mit drei Millionen Euro Schulden belastet Insolvenz angemeldet hat und damit als einziger Absteiger nach Ablauf dieser Saison feststeht.
Die Bückeburger können also völlig losgelöst von psychischen Druck für die restliche Spielzeit aufspielen und bereits gegenwärtig für das Spieljahr 2012/13 weiterhin in der Oberliga planen.
Am vergangenen Spieltag erkämpften sich die Grünhemden im Kellerduell beim Tabellenletzten in Osterholz-Scharmbeck nach einem schnellen Rückstand von 0:2 in den Anfangsminuten am Ende noch ein 3:3. "Wir sind gar nicht ins Spiel gekommen. Die Aktionen auf beiden Seiten waren recht zerfahren. Zudem haben wir einfach zu viele Chancen dem Gegner überlassen. Nun aber können wir an Sicherheit gewinnen und ohne jeglichen Druck agieren", beschreibt VfL-Coach Timo Nottebrock die Situation treffend. Am Sonntag steht sein Team ab 14 Uhr vor einer wahren Herkulesaufgabe, wenn er nämlich beim hohen Titelfavoriten und derzeitigen Rangzweiten Goslarer SC 08/Sudmerberg auflaufen muss. Die Elf aus dem Harzvorland musste sich zuletzt mit einem 1:1 ghegen den Mitfavoriten aus Rehden begnügen, liegt um einen Punkt bei einem weniger ausgetragenen Spiel hinter dem Spitzenreiter aus Cloppenburg. Die Goslarer Mannschaft stellt absolut eine Ausnahmeformation und bietet Topqualität. Nur ein einziges Mal wurde ein Match verloren, und das ausgerechnet gegen Kickers Emden. Im Hinspiel boten die VfLer einen ganz großen Kampf, mussten schließlich aber bei der 3:4-Niederlage die spielerische Klasse des Gegners anerkennen.
"Wir werden uns jetzt auch in Goslar in einem tollen Stadion und Umfeld mit allen Mitteln tapfer wehren, wollen auf jedenb Fall die kaum abzuwendende Niederlage in erträglichen Grenzen halten", verspricht im Vorfeld Coach Nottebrock. Dieser ist derzeit hinsichtlich der arg strapazierten personellen Lage wahrlich nicht zu beneiden. Neben den zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen steht zu allem Überfluss am Sonntag aus beruflichen Gründen auch Niklas Fritsche nicht zur Verfügung. "Wir sind also gezwungen, weiterhin zu experimentieren", so der VfL-Trainer, der zum Rückrundenauftakt seine Elf absolut nur in einer krassen Außenseiterrolle sieht, indem er die Ausgangslage kurz so prägnant beschreibt: "Hier treffen unterschiedliche Welten aufeinander." Aber gerade derartige Situationen haben im Fußball erfahrungsgemäß schon häufig Sensationen hervorgebracht. Der VfL-Bus fährt am Sonntagvormittag um 10 Uhr vom Jahnstadion Richtung Goslar los.Foto: ha