1. Versöhnlich zu sein ist eine Wohltat für die Seele

    Heidi Krause-Frische spricht auf LandFrauen-Weihnachtsfeier über Verzeihen

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    BÜCKEBURG (hb). Gut 120 Mitglieder konnte die Vorsitzende des Bückeburger Landfrauenvereins, Hannelore Eggelmann, zur Weihnachtsfeier im Großen Rathaussaal der Stadt begrüßen. Im weihnachtlich geschmückten Saal erschallten zu den Klängen des Posaunenchor Vehlen altbekannte Weihnachtslieder, deren Texte allen noch geläufig waren. Gastreferentin war, neben einer Abordnung des UNICEF-Teams Schaumburg, an diesem Nachmittag die Autorin Heidi Krause-Frische.

    Es war eine gemütliche und auch nachdenkliche Weihnachtsfeier mit Gedichten und Geschichten und Informationen von Hannelore Stühm, die über die Arbeit von UNICEF unter dem Motto "Kleine Hände – krummer Rücken" auf die schwere Kinderarbeit in Kakaoplantagen aufmerksam machte. Stühm riet, beim Kauf von Schokoladen auf die Produkte aus fairem Handel zu achten und von Billigangeboten möglichst Abstand zu nehmen.

    Nach einer von Margret Harting vorgetragenen Geschichte "aus der Grünen Zeitung" ließen sich die Damen die leckeren Torten vom Ratskeller schmecken. So verwöhnt konnte sich die vielköpfige Gesellschaft danach dem Referat von Heide Krause-Frische widmen, die über die Kunst und die Wichtigkeit des Verzeihens, gerade in der Weihnachtszeit, sprach.

    So ein bisschen angelehnt an ihr Büchlein "Reden ist Silber – Schweigen ist Gift" blickte sie auf Beziehungen, die durch einen ganz bösen Streit zerbrochen sind und auf diejenigen, die versuchen, Unstimmigkeiten "unter den Teppich kehren".

    Dadurch werde alles nicht leichter. Die Referentin rät, Unstimmigkeiten möglichst einvernehmlich auszuräumen, damit der Alltag durch die schlimme Drohung "das verzeihe ich dir nie" und ständiges Aufwärmen der Angelegenheit nicht noch mehr vergiftet wird. Heidi Krause-Frische weiß allerdings auch, dass Verzeihen, anders als bei Kindern, bei Erwachsenen nicht so einfach ist. Verzeihen sei Schwerstarbeit, denn manches wäre mit einem "Schwamm drüber" nicht getan. Wo Menschen zusammenkämen, da stießen sie auch aneinander.

    "Die Zunge geht immer dahin, wo der Zahn weh tut", erklärt sie der jetzt kopfnickenden Gesellschaft. Man solle den Schmerz als Signal sehen. Eine Heilung könne jedoch nicht ohne Diagnose vollzogen werden.

    Man müsse Wahrnehmen und Verstehen lernen, um Streitigkeiten ausräumen zu können. Versöhnlich zu sein, sei eine Wohltat für die Seele. Foto: hb

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