FEGGENDORF (al). Die Delegierten aus den zehn angeschlossenen Gruppen der Arbeitsgemeinschaft "Bergmannsvereine Deister und Umgegend" haben in Feggendorf getroffen. Hintergrund war nicht allein die turnusmäßige Reihenfolge: Fast auf den Tag genau war der oberhalb des Orts gelegene "Feggendorfer Stolln" vor 180 Jahren, am 31. Oktober 1831, in Betrieb genommen worden.
Die zehn Vereine aus dem Gebiet zwischen Rehburg und Barsinghausen, Hagenburg und Feggendorf bewahren gern ihre berufsständischen Traditionen: Sie tragen Kluft, treffen sich zu Festen und erinnern sich der Historie - auch wenn es – bis auf Hagenburg – keinen Untertagebau mehr gibt. Dass das Zusammengehörigkeitsgefühl sehr große ist, belegte auch die jüngste Teilnehmerzahl: Gut hundert Personen wollten sich die Veranstaltung nicht entgehen lassen.
Ein Grußwort sprach der Vorsitzende des Fördervereins "Feggendorfer Stolln", Florian Garbe. Seine Gemeinschaft steht unter Gleichgesinnten im Mittelpunkt des Interesses, seitdem sie vor rund 15 Jahren damit begann, die 1947 geschlossene Zeche zu sanieren und Besuchern zugänglich machen. "Wir sind stolz auf diese Weise wieder bergmännische Traditionen pflegen zu können", betonte Garbe.
Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft, Hans Winter, berichtete unter anderem über die Veranstaltungen der vergangenen zwölf Monate und von den Vorbereitungen zum 60-jährigen Bestehen seiner Organisation.
Der Vorsitzende des Landesverbands der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, Rolf Sindram (Bad Grund), verlangte das Festhalten an Traditionen seines Berufsstands – auch vor dem Hintergrund des für 2018 terminierten Endes im deutschen Steinkohlenbergbau. Gleichwohl sah Sindram die Schwierigkeit, engagierte Ehrenamtliche dafür zu finden: "Vereine waren im letzten Jahrhundert modern; in diesem Jahrhundert sind sie es leider nicht mehr."
Mut machte Lauenaus Bürgermeister Heinz Laufmöller. "Auch wenn Bergbau Historie ist, muss diese Historie bewahrt werden", erklärte er und erläuterte die Pläne zum Bau eines Zechenhauses am Feggendorfer "Stolln": Dies werde auch die Gemeinde finanziell unterstützen. Der Vorsitzende der "Lauenauer Runde", Karsten Sucker, lobte nicht nur "Eifer und Elan" des örtlichen Fördervereins: Für ihn sei der restaurierte Stollen "ein Aushängeschild für die Region und von großer Bedeutung für den Tourismus". Das komme letztlich auch dem Bergmannsgedanken zugute.
Begonnen hatte die Versammlung mit einem traditionellen Schnaps für die fast ausnahmslos in ihrer Kluft angetretenen Teilnehmer. Auch die Dekoration war dem Treffen angepasst – mit Gesteinsstücken, Briketts und Geleucht aus unterschiedlichen Epochen auf den Tischen. Foto: al