RINTELN (ste). Seit fast 20 Jahren betreut der NABU Rinteln die Streuobstwiese in Hohenrode und setzt sich aktiv für den Erhalt unserer Kulturlandschaft ein, indem Wildhecken auf Stock gesetzt, alte Obstbäume fachgerecht geschnitten und Bäume nachgepflanzt werden.
So geschehen auch in diesem November, als sich die ehrenamtlichen Naturschützer trafen, um gemeinsam einige ökologische Lücken auf der Obstwiese zu schließen und Obstbäume zu pflanzen.
Die NABU-Gruppe Rinteln beteiligt sich damit an einem von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekt zum "Vogel des Jahres 2011", das auf die Verbesserung der Lebensräume des Gartenrotschwanzes zielt. Die Zahl der Brutpaare ist in den letzten 15 Jahren gut um die Hälfte zurückgegangen. "Eine Streuobstwiese mit angrenzender Wildsträucherhecke und heimischen Wildkräutern zählt zu den typischen Lebensräumen für den Vogel des Jahres. Er besiedelt kleinteilige Landschaften mit bäuerlichen Strukturen, klassische Streuobstwiesen und gerne auch Kleingartensiedlungen", so Nick Büscher, 1. Vorsitzender der Rintelner Naturschützer. Das Projekt des NABU hat zum Ziel, niedersachsenweit mit der Anlage einer Streuobstwiese dem Gartenrotschwanz einen neuen Lebensraum zu schaffen - oder wie in Rinteln eine vorhandene Obstwiese ökologisch aufzuwerten: "Der Gartenrotschwanz braucht abwechslungsreiche Landschaften, wo er aufgrund der natürlichen Vielfalt als Insektenfresser genug Nahrung findet und in alten Baumhöhlen eine Brutgelegenheit", so Büscher. Der früher weit verbreitete und recht häufige Singvogel mit dem namensgebenden ziegelroten Schwanz ist heute in vielen Regionen selten geworden. Der Bestand des zur Gattung der Rotschwänze gehörende Singvogel wird in Deutschland auf 110.000 bis 160.000 Brutpaare geschätzt.
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