Seit Jahren führen die Mesenbrinks einen Feldzug gegen das Unternehmen Muhammad, fühlen sich aber von den Behörden allein gelassen oder wenigstens unverstanden. Bislang vergeblich legte das Paar ganze Fotoserien vor, die feuchte Rückstände auf Fahrbahnen dokumentieren. Jetzt beklagte Mesenbrink, dass "tagelang" ein Lkw-Gespann auf kommunaler Grünparzelle gestanden habe Am meisten aber regt ihn auf, dass seine Zufahrt regelmäßig von geparkten Autos versperrt sei. Wiederholt habe er die Polizei rufen müssen.
Firmensprecher Ibrahim Muhammad richtete seinerseits heftige Angriffe gegen die zürnenden Nachbarn. "Die bewachen uns Tag und Nacht", schimpfte er gegenüber unserer Zeitung und wies darauf hin, dass sich an seiner Grundstücksgrenze ein "geprüfter Ölabscheider" befände. Als der SW-Mitarbeiter jedoch die Kamera zückte, wurde er unruhig und verlangte, das Fotografieren seiner Leute zu unterlassen.
Dass rund um das nach außen hin unansehnlich wirkende Betriebsgelände reger Fahrzeugverkehr herrscht, war beim Ortstermin unschwer auszumachen. Ein anderer Nachbar ließ sogar schon mit einem Bauzaun sein Grundstück hermetisch abriegeln, weil es dem Vernehmen nach immer wieder von fremden Autos zugeparkt gewesen sein soll. Passanten beklagen regelmäßig Behinderungen durch Fahrzeuge auf dem Rad- und Gehweg entlang der Landesstraße. Noch während der Unterredungen mit den Beteiligten fuhr ein Auto ohne erkennbare Nummernschilder vom Betriebsgelände auf die Landesstraße und bog von dort weiter auf die B 442 ein.
Der Vertreter der Unteren Wasserbehörde des Landkreises nahm von der beanstandeten Fläche eine Bodenprobe. Ob es sich tatsächlich um Dieselkraftstoff handelte, ließ Uwe Mädge jedoch offen: "Ich habe leichten Geruch festgestellt."
Firmensprecher Muhammad beteuerte, dass die Hoffläche mit einem Hochdruckreiniger behandelt worden sei. Dabei müsse das Wasser-Schadstoffgemisch ausgetreten und auf Mesenbrinks Grundstück gelaufen sein. Auf Anordnung des Kreisvertreters wurde der feuchte Boden umgehend abgetragen.
Der Autoverwerter dürfte in den vergangenen Tagen noch ein zweites Mal Behördenbesuch bekommen haben. Denn mit dem vorhandenen Dieser Ölabscheider sei etwas nicht in Ordnung gewesen: Die Samtgemeinde Rodenberg wurde um Kontrolle gebeten.
Außerdem wird, wie der Baubereichsleiter im Rodenberger Rathaus, Jörg Döpke, auf Anfrage mitteilte, der Autoverwertungsbetrieb demnächst Thema in den Räten von Lauenau und Pohle sein. Döpke hat nämlich festgestellt, dass die "geltenden Bebauungspläne diese Nutzung nicht hergeben". Will heißen: "Der Betrieb passt nicht in die dortige Gewerbestruktur." Das soll auch mit dem zuständigen Gewerbeaufsichtsamt erörtert werden. Ein Termin sei, wie Döpke abschließend bemerkte, bereits vereinbart. Foto: al