NIEDERNWÖHREN (wtz). "So etwas feiert man nicht alleine", waren sich Carla und Wilfried Ahnefeld einig und haben prompt einige hundert Gäste zum 200-jährigen Bestehen ihres Hofes in Niedernwöhren zum Mitfeiern begrüßen können. Einen ganzen Tag lang herrschte ein stetes Kommen und Gehen auf dem Anwesen an der Klosterstraße, für dessen Entstehung Friedrich Ahnefeld exakt vor 200 Jahren den ersten Schritt getan hatte.
"Mein Ur-Urgroßvater Friedrich Ahnefeld ist damals als Heringsfänger zur See gefahren und hat mit seinem Einkommen im Jahr 1811 das Land von der Fürstlichen Hofkammer erworben", erläuterte Wilfried Ahnefeld. Die historische Urkunde bestätigt noch heute den Kauf des Landes. Eine übergroße Ablichtung haben Carla und Wilfried in der Scheune des Anwesens zusammen mit vielen Fotos und alten Dokumenten ausgestellt. Wer sich hier näher informierte, reiste für einen kurzen Moment nicht nur durch die Geschichte der Ahnefelds, sondern erfuhr auch etwas über die Vergangenheit Niedernwöhrens.
Zu dem großen Fest kam es durch den enormen Zuspruch vieler Vereine und Organisatoren. "Alle Angesprochenen haben schnell zugesagt. Das wurde dann zu einem Schneeball, der immer größer wurde", berichteten die Ahnefelds voller Freude. In den vergangenen sechs Wochen haben sie mit viel Unterstützung die seit zwei Jahren schwelenden Planungen umsetzen können. Ihren Dank richteten beide daher an die vielen ehrenamtlichen Helfer, die mit zum Gelingen des Hoffestes beitrugen.
Denn nicht zu ihrem eigenen Wohl, sondern zu Gunsten des Vereins "Interhelp – Kinder in Not" soll der Erlös der gesamten Veranstaltung verwendet werden. Die Organisation, für die Alexander Fürst zu Schaumburg Lippe als Schirmherr fungiert, ist weltweit mit ihren Hilfsprojekten aktiv.
Für das leibliche wohl ihrer Gäste hatten die Ahnefelds bestens vorgesorgt. "Wir haben 20 Hektoliter Bier, 1.000 Liter Glühwein und 2.000 Bratwürstchen. Und wer doch nicht satt wird, der soll sich in der Küche melden; dann braten wir noch Spiegeleier", ulkte Wilfried Ahnefeld bei der Begrüßung. "Also lasst und eine schöne Feier machen", forderte er alle auf und reihte sich zusammen mit seiner Ehefrau in den Reigen der Gäste.
Das Festprogramm begann mit Gästeführerin Marianne Reinking-Plaggemeier, die ihren Blick in die Vergangenheit richtete, und der Nordsehler Trachtengruppe, die alte Trachtentänze aufleben ließ.
Es folgte ein abwechslungsreiches Programm verschiedener Chören, Musik- und Tanzgruppen. Zudem luden mehrere Buden und Verkaufsstände auf dem Anwesen zu einem Bummel ein. Die Veranstaltung schloss nach einem abendlichen Feuerwerk mit einem gemeinsamen Tanzabend. Foto: wtz