BÜCKEBURG (ih). Mitten in der Stadt, mehr Platz und variabler in der Nutzung: Das Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe könnte schon 2014 umziehen. Von der Herderstraße in Bückeburg ginge es dann für die gesamte Verwaltung in die Bahnhofstraße.
Als "sehr gute Alternative, an der man schwer dran vorbei gehen kann", hatte Harald Weidenmüller den Synodalen den möglichen Erwerb der rund 100-jährigen Immobilie vorgestellt. Geld in die Hand nehmen muss die Landeskirche in jedem Fall. Denn das denkmalgeschützte Herderhaus ist dringend sanierungsbedürftig. Egal ob energetische Sanierung, Brandschutz oder Barrierefreiheit – in allen Punkten muss etwas gemacht werden. Vorsorglich hatten die Synodalen 750000 Euro dafür in ihren Rücklagen gebunden. Ein Ausschuss prüft seit zwei Jahren die Sanierungspläne ebenso wie Alternativen.
Einen Neubau auf er grünen Wiese sei auch überlegt worden, sagte Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke. Der Landeskirchenrat aber sei sich einig gewesen, dass diese Variante im Umgang mit Steuermitteln und vorhandenen Ressourcen nicht vertretbar sei.
Der Umbau mit Sanierung des Herderhauses hingegen werde mehr als das doppelte kosten, als ursprünglich geplant. "Wenn unsere Eigenständigkeit bewahrt bleiben soll, brauchen wir ein eigenes Verwaltungssystem", so Manzke.
Das Haus in der Bahnhofstraße 5 gehört der Sparkasse. Sie hat dort derzeit ihre Immobilienabteilung untergebracht. Das Dach sei in den letzten Jahren neu gedeckt worden, sagte Weidenmüller zum Zustand des Hauses. Einen Blick in die Heizkostenabrechnung durften die Kirchenmänner ebenfalls werfen. Diese sei nicht höher als in der Herderstraße obwohl das Gebäude deutlich mehr Fläche habe. Diese sei zudem mit einer Infrastruktur ausgerüstet, die einem Bürogebäude entspreche. "Damit würden wir uns deutlich verbessern", so Weidenmüller.
Dennoch soll ein externer Sachverständiger die Bausubstanz des Hauses prüfen. Konkrete Verhandlungen seien noch nicht eröffnet worden.
Um bei Bedarf schnell handeln zu können, hatte die Landeskirche weitere 250000 Euro in den Doppelhaushalt eingestellt. Damit hätte die Kirchenleitung einen finanziellen Spielraum von rund einer Million Euro gehabt. Doch die Synodalen versahen die Summe mit einem Sperrvermerk. Der Landesbischof sagte den Mitglieder der Synode zu, sparsam vorzugehen. "Wir wollen den eingestellten Mitteln zu nahe wie möglich kommen." Foto: ih