BÜCKEBURG (we). Während im Fußballbezirk bereits zur Rückrunde angesetzt wird, werden in der Oberliga Niedersachsen (18er-Staffel) noch Begegnungen der Hinrunde ausgetragen. So genießt der heimische VfL Bückeburg am Sonntag ab 14 Uhr Heimrecht gegen den spielstarken TuS Heeslingen, der am letzten Spieltag im Punktspielbetrieb pausierte (sein ursprünglich angesetztes Match gegen Rehden wurde verlegt), weil er im Pokalwettbewerb antreten musste. Und die Heeslinger schafften hier als krasser Außenseiter eine echte Pokalsensation, indem sie den VfL Osnabrück mit 3:2 aus dem Wettbewerb herauswarfen und selbst jetzt das Viertelfinale erreicht haben.
Die Bückeburger wehrten sich zur gleichen Stunde beim ehemaligen Zweitligisten VfB Oldenburg mehr als bravourös, obgleich es aus Bückeburger Sicht am Ende 1:5 hieß. "Meine Mannschaft hat sich recht wacker verkauft. Gut eine Stunde lang haben wir uns prächtig gewehrt, das Spielgeschehen mehr als nur ausgeglichen gestaltet, ehe Konzentrationsschwächen in der Vorwärtsbewegung zu leichtfertigen Ballverlusten führten, die die Gastgeber rigoros und letztlich spielentscheidend ausgenutzt haben", blickt VfL-Coach Timo Nottebrock immer noch ein wenig verärgert zurück. Es gilt jetzt, dass die Konzentration gerade auch in dieser Hinsicht gestärkt wird. "Solche Fahrlässigkeiten im Spiel nach vorne müssen einfach abgestellt werden", fordert der Trainer, der insbesondere in dem Heeslinger Pokalerfolg für seine Elf leichte Vorteile vermutet: "Vielleicht befinden sich die Gäste noch in euphorischer Pokalsiegstimmung und unterschätzen uns im Unterbewusstsein."
Seit fünf Jahren wird Heeslingen, das mit 22 Punkten den siebten Rang bekleidet, von Thorsten Gütschow (letzter Fußballer des Jahres der ehemaligen DDR) gecoacht. Die Gäste treten stets stark ambitioniert auf und hatten sich als Saisonziel eigentlich einen Platz unter den ersten fünf Vertretungen gesetzt. Hieran wird stets eifrig von Spieltag zu Spieltag gearbeitet, wobei der TuS aber augenscheinlich Probleme aufweist, wenn er selbst gezwungen ist, das Spiel zu machen, das Tempo und den Rhythmus zu diktieren. In der Mannschaft, die von qualitativ starken Akteuren besetzt ist, herrscht Geschlossenheit. Das bezeugt auch das fast ausgeglichene Torverhältnis von 24:22. Der VfL muss sein Abwehrverhalten (bereits 48 Gegentreffer) stabilisieren. Doch das ist leichter gesagt als getan. In dieser Hinsicht ist gerade in der gegenwärtige Phase der Bückeburger Trainer überhaupt nicht zu beneiden. Denn neben den seit einiger Zeit nicht zur Verfügung stehenden Abwehrstrategen Werner, Steininger und Könemann fällt nun zu allem Überfluss auch noch Thom aus. "Von acht ‚gelernten‘ Defensivspielern stehen mir nur noch zwei definitiv zur Verfügung. Wir müssen also weiter experimentieren und uns etwas einfallen lassen", stellt Nottebrock nüchtern fest. Die Fans dürfen gespannt sein, was sich der Trainer einfallen lassen wird und wie es seinen Akteuren gelingt, das ausgegebene Rezept effektiv umzusetzen.Foto: ha