1. Vom Beten bis zum sozialen Engagement

    Bildung steht im Mittelpunkt des Reformationsempfangs

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    RINTELN (km). "Bildung - Wo und wie lernen wir Leben?" so lautete das Leitmotiv in Frageform beim dritten Reformationsempfang des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Grafschaft Schaumburg. Superintendent Andreas Kühne-Glaser konnte dabei im Ratskellersaal fast 100 Gäste begrüßen.

    Zu den besonders aktiven Gästen zählte eine Kinderschar der Evangelischen Singschule, die unter der Leitung von Angelika Westphal gleich zu Beginn der Veranstaltung für Leben im Saal sorgte. Gleichzeitig konnten die Kinder - passend zum Thema - zeigen, was sie in jungen Jahre in Sachen Musik schon gelernt haben. Und schließlich gelang es Angelika Westphal und ihrem Chor sogar, das Publikum zu einem Kanon zu animieren.

    Dass Erfolgserlebnisse beim Lernen richtig motivieren können, das wusste auch Andreas Kühne-Glaser, der sich bei seiner Begrüßung daran erinnerte wie stolz er war, als ihm als Kind erstmals das Binden einer Schleife gelungen sei. Auch die "Klassiker", das Erlernen von Schwimmen oder Radfahren, befand der Superintendent als besonders geeignet, die Fähigkeiten zum Lernen zu steigern. Auch die Referentin des Abends, Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track, konnte mit einigen passenden Reminiszenzen aufwarten. Nachdem sie etwa erstmals als Kind habe Löffel abtrocknen dürfen, sei sie sicher gewesen: "Eines Tages, wenn ich groß bin, darf ich dann auch Messer abtrocken. "Bildung - Wo und wie lernen wir Leben?" so lautete das Thema, an dessen Signifikanz die Referentin keinen Zweifel ließ: "Ohne Bildung kann sich keine Persönlichkeit entwickeln," ohne Bildung gar sei "überhaupt kein Leben möglich".

    Dass sich die Evangelisch-lutherische Kirche dem Thema Bildung schon immer verpflichtet gefühlt hat, das machte Dr. Kerstin Gäfgen-Track an zwei historischen Beispielen deutlich: Die einflussreichsten Reformatoren wie Martin Luther und Philipp Melanchthon hätten persönlich die ersten Schulen gegründet - Luther die erste Grundschule, Melanchthon das erste Gymnasium. -

    Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo, bei dem die "Joyful Voices" aus Deckbergen unter der Leitung von Pastor Matthias Mau das Publikum mit einigen Gospels erfreuten, zeigten dann verschiedene Vetreter des Kirchenkreises auf, was daheim an Bildungsmaßnahmen angeboten wird - die zum Teil sogar in den Richtlinien vermerkt sind. Darin heißt es wörtlich: "Die Bildungsarbeit im Kirchenkreis äußerst sich in vielfältiger Weise und den unterschiedlichsten Formen. Sie trägt bei zur religiösen Identitätsbildung und zur Fähigkeit, sich mit Menschen anderer kultureller und religiöser Herkunft zu verständigen. Sie greift gesellschaftliche Themen auf und leitet dazu an, sie aus der Perspektive des christlichen Glaubens zu reflektieren. Sie fördert die Verantwortung der Menschen für ihre Lebensräume, den Umgang mit eigenem Gelingen und Scheitern, sie kooperiert mit anderen Bildungsträgern, und sie ist darauf ausgerichtet, ein vom Glauben her orientiertes Handeln zu eröffnen, das vom Beten bis zum sozialen Engagement reicht."

    Das breite soziale Netz des Kirchenkreises ist ja weitläufig bekannt. Allein sechs Kindertagesstätten werden betrieben und unterhalten - wo "sehr viel Wert auf soziales Lernen, die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten und der Persönlichkeit" gelegt wird.

    Auch den Eltern werden regelmäßig Angebote gemacht, um ihre Erziehungskompetenz zu stärken. Der Unterricht in der Musikschule ist weitgehend kostenlos. Die Gemeinden organisieren zudem diverse Freizeiten. Neben den Angeboten für Kinder und Erwachsene gibt es unter anderem das Kirchenkreisfrauenteam, die Partnerschafts- und Patenschaftsarbeit sowie last not least die Fortbildungen für Ehrenamtliche, die im Konzept der Kirche eine besondere Rolle spielen - weil viele der mannigfachen Angebote ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter gar nicht möglich wären. Foto km

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