LAUENAU (al). Autofahrer sollen künftig das "Rundteil" meiden. Diese Hoffnung verbindet der Flecken Lauenau mit den gegenwärtigen Baumaßnahmen in diesem Bereich. Ein Pflasterbelag, Buchten, die wie ein Riegel wirken, sowie eine Verkehrsinsel verpflichten bald zum Langsamfahren. Zugleich wird aus der bisherigen Straße eine Fläche mit Platzcharakter.
"Natürlich bleibt die große Eiche unberührt", verspricht Gemeindedirektor Uwe Heilmann. Allerdings wurde der mächtige Baum soeben erst durch Fachleute gestutzt; gerade um ihm eine lange Zukunft zu sichern. Das sollten auch die beiden Eigentümer an der Ecke zur Coppenbrügger Landstraße tun: "Von der Eiche gehen Gefahren aus", hat er inzwischen durch Experten erfahren. Der Baum trage jede Menge totes Holz. Er will mit den betroffenen Anrainern darüber ins Gespräch kommen.
Wenn in Kürze die Bauarbeiten abgeschlossen sind, wird das neue Nebeneinander von grauem Pflaster für den Passantenbereich und von anthrazitfarbigem Stein für Fahrbahn und Parkflächen deutlich werden.
Die verwendeten Blocksteine wurden zum ersten Mal verlegt und zeichnen sich durch ihre Wasserdurchlässigkeit aus. Die Brocken mit ihrer Größe von 25 mal 25 Zentimetern und einer Stärke von zehn Zentimetern besitzen auf ihrer Unterseite ein Rillenprofil.
Sofern sie sich auch in ihrer Stabilität bewähren, könnten sie zum Standard beim weiteren Umbau der Lauenauer Ortsmitte werden. Der Verwaltungschef zeigte sich erfreut über die enge Kooperation mit den Anrainern. Diese hätten "mitspielen" müssen, weil breitere Gehwege entstanden und vorhandene Höhendifferenzen ausgeglichen worden sind. Weitgehend barrierefrei kann nun der Zugang zu den Häusern erfolgen. Ein weiteres Plus war die Bereitschaft einiger Betroffener, Flächen zur Verfügung zu stellen.
Insbesondere am Grundstück Hunke kam dies der großzügigen Neugestaltung zugute – und erlaubt zusätzliche Parkplätze. Eine wichtige Maßnahme nach Abschluss der Bauarbeiten werde die Begrünung sein, führte Heilmann weiter aus. Dies beginne bereits an der ehemalige Rektorschule mit einer großkronigen Platane, dem Ziehen von Spalierobst sowie säulenartigen Bäumen auf einem neu anzulegenden Pflanzstreifen.
Weitere Platanen sind für die künftige Verkehrsinsel sowie direkt auf einer Fläche am Grundstück Hunke vorgesehen. Letztere soll "ein nachträglicher Ersatz" für eine Kastanie sein, die alteingesessene Lauenauer noch hinter dem Haus des Sattlermeisters Knolle gekannt hatten.
Der neue Baum würde zugleich die Konturen des Flachdachgebäude an der Einmündung zur Marktstraße kaschieren.
Unvollständig bleibe zunächst noch die Einmündung von Coppenbrügger Landstraße und Marktstraße ins "Rundteil". Dies werde mit dem nächsten Bauabschnitt im kommenden Jahr in Angriff genommen. Heilmann zeigte sich nach den positiven Erfahrungen am "Rundteil" für die Marktstraße zuversichtlich:
Die inzwischen vorgeschlagenen Veränderungen zur weitgehenden Barrierefreiheit dürften sich auch dort in Kooperation mit den Anliegern "reibungslos" realisieren lassen.
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