LAUENAU (al). Die große Kastanie vor der "Altdeutschen Bierstube" hat unfreiwillig den Start für die Neugestaltung der Lauenauer Marktstraße markiert.
#Der hölzerne Riese musste gefällt werden: Seine Wurzeln bedrohten zunehmend benachbartes Mauerwerk.
Der Ersatz für die große Krone wächst bereits heran: Vor etlichen Jahren wurde eine Eiche in direkter Nachbarschaft gepflanzt. Die Kastanie galt schon lange als kommunales Sorgenkind. Bereits 1984 war es ihr an Krone und Wurzeln gegangen, weil im Untergrund Gefahren für das Stammhaus der Brauerei Rupp beklagt wurden. Den Forderungen, den Baum zu fällen, wollte der Rat noch nicht folgen. Aber vorsorglich ließ er die neue Eiche wachsen. Nun aber gab es kein Zurück mehr. Wieder hatten sich die Wurzeln in Bereiche ausgebreitet, die teure Schäden vermuten ließen:
Neben den Grundmauern der "Altdeutschen Bierstube" waren auch Bürgersteig, die Seitenmauern der Mühlenaue sowie sogar die Brücke über den Zufluss bedroht. Deshalb entschied sich der Rat für die Beseitigung – rechtzeitig vor dem für 2012 erwarteten Beginn der Marktstraßensanierung.
Wie bereits berichtet, ist der Ausbaubereich bis zur Mühlenaue-Brücke vorgesehen. Die direkten Nachbarn, Gerda und Horst Okonek atmeten hörbar auf, als der schattenspendende Nachbar endlich beseitigt war.
Doch so ganz wollte sich die Eigentümerin nicht freuen: Sie habe auch "ein weinendes Auge", gestand sie ein. Schließlich habe die Kastanie sie ihr Leben lang begleitet. Großvater Louis Rupp soll sie in den dreißiger Jahren gepflanzt haben. Foto: al