1. Gut gezielt ist beinahe schon getroffen

    Gerd Lübkemann macht das Fußballfeld zum Übungsplatz / Pfeile fliegen bei der PLSW Dank privatem Engagement

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    STADTHAGEN (bb). Die modernen Sportarten sind bei den Bewohnern und Betreuten der Paritätischen Lebenshilfe Schaumburg Weserbergland (PLSW) genauso beliebt wie auch anderswo. Die Freiwilligenagentur der PLSW konnte nun aber einen erfahrenen Bogenschützen gewinnen, der das Fußballfeld hinter der Lothar-Wittko-Werkstatt in Windeseile zu einem Übungsplatz für Bogenschießen umwandelte.

    Trainingsanleiter und Bogenschütze Gerd Lübkemann rückte mit Zielscheibe, verschiedenen Köchern mit Bögen, Fingertabs und Pfeilen im Gepäck an. Auf dem Sportgelände am Ostring warteten die "zukünftigen" Bogenschützen schon auf die nächsten Stunden. Lübkemann vermittelte den Teilnehmern zunächst einige Grundsätze zu Theorie und Sicherheit, bevor diese den ersten Schuss wagten. Die Pfeile mit der Messingspitze fliegen schließlich viele Meter in der Sekunde. Da muss klar sein, dass sich Niemand vor dem Schützen mit dem gespannten Bogen bewegen darf. Bogenschießen wird mittlerweile auch schon in Führungspositionen als mentales Training eingesetzt. Im Prinzip kann jeder Mensch mit Handicap den Umgang mit Pfeil und Bogen gezielt erlernen. "Chronische Formen von Geisteskrankheit und Blindheit wurde vom Gesetzgeber jedoch aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen", so Gerd Lübkemann. Mit den individuellen Hilfsmitteln am Bogen und speziellem Fingerschutz sei es fast jedem möglich, die Sehne zu spannen. In der Therapie kräftigt der Bogensport Rücken-, Schulter- und Brustmuskulatur. Er trainiert insbesondere das Konzentrationsvermögen und die so wichtige Sitzbalance der Rollstuhlfahrer. Ein ganz besonderer Punkt ist aber die bei diesem Freizeitsport mögliche völlige Gleichstellung. Menschen mit Behinderung können sich ohne Regeländerungen mit nichtbehinderten Schützen messen. Unterstützung fand die Aktion durch den Sozialpädagogen Thomas Lutter als Leiter der begleitenden Dienste in der Lothar-Wittko Werkstatt der PLSW. Initiator der Veranstaltung war die Freiwilligenagentur der Paritätischen Lebenshilfe. Das Team der Freiwilligenagentur sucht und vermittelt Freiwillige und Ehrenamtliche die gerne für Menschen mit Handicap tätig werden wollen. "Bei Interesse unterstützen und begleiten wir Sie gerne", so Einrichtungsleiter Eckhard Ilsemann. Die Freiwilligenarbeit kann auch gerne einmalig sein. Zur Kontaktaufnahme und/oder einem persönlichen Gespräch ist die Freiwilligenagentur der Paritätischen Lebenshilfe in Stadthagen, Enzer Str. 50 unter 5721 – 890 25 36 71 zu erreichen.Foto: bb

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