1. Kommissar Bodo Völxen auf den Spuren des Todes

    Krimiautorin Susanne Mischke liest Passagen aus ihrem neuesten Werk

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    STADTHAGEN (jl). Ein Schmunzeln, den Blick ins gespannt wartende Publikum gerichtet und eine klare Ansage: "Für die Wortwahl dieser Passage möchte ich mich im Voraus entschuldigen." So charmant-witzig und vielversprechend hat Krimiautorin Susanne Mischke die Lesung aus ihrem neuesten Werk "Todesspur" in der ausverkauften Stadthäger Stadtbücherei eröffnet.

    Jenes kaum ausgesprochen, finden sich die Zuhörer im nächtlichen Hannover wieder. Mit dabei: die Prostituierte Heidrun Bukowski alias Stella, jede Menge Alkohol, Anflüge von Selbstmitleid und natürlich eine Reihe vulgärer Wörter. Die Frau, die auf die Fünfzig zugeht, außer ihrem Hobby, das sie zum Beruf gemacht hat, und dem Alkohol nicht wirklich etwas vom Leben hat, ist auf dem Nachhauseweg. Von der Kopernikusstraße aus geht es unter den Gleisen des stillgelegten Güterbahnhofs entlang bis hin zur Emil-Meyer-Straße.

    Etwas fällt sofort auf: Mit einem profunden Ortswissen und detailreichen Beschreibungen der Situationen schafft es Mischke binnen weniger Sätze die Geschichte in den Köpfen der Zuhörer in unheimlich lebhafte Bilder zu verwandeln.

    Dieses "Kopfkino" verstärkt sich noch, als einige Seiten später das passiert, was passieren musste: Ein 15-Jähriger wird erschlagen neben den Gleisen des alten Güterbahnhofs gefunden. Und eine zweite Leiche lässt nicht lange auf sich warten… Der Kriminalroman "Todesspur" ist erst vor einem Monat erschienen und nach "Der Tote vom Maschsee" (2008), "Tod an der Leine" (2009) und "Totenfeuer" (2010) der vierte Band der Hannover-Krimi-Serie von Mischke.

    Die Ermittlungen liegen wie immer in der Verantwortung des Kommissars Bodo Völxen, der sich seit der letzten Folge neben Schafen nun auch einen Hund hält.

    Während die seit 2002 in Hannover lebenden Schriftstellerin anhand ausgewählter Buchpassagen neben der Schnapsdrossel Stella und Kommissar Völxen auch Jule vom Kriminaldauerdienst und den Oberkommissar Fernando Rodriguez vorstellte, wurde schnell klar: Trotz der eigentlich schauerlichen Geschichte amüsieren kecke Dialoge, witzige Gedankengänge und herrlich in Szene gesetzte Stereotypen und Klischees die Leser. "Todesspur" – ein hautnah zu erlebender Kriminalfall, dessen Erzählung starre Zeilen in ausdrucksstarke Bilder verwandelt.

    Da ist es auch kein Wunder, dass die Resonanz in der Stadtbücherei ein ausverkauftes Haus war. "Das haben wir schon lange nicht mehr gehabt", kommentierte Büchereileiterin Cornelia Reuter.

    "Es mussten heute sogar Leute abgewiesen werden." Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche "Treffpunkt Bibliothek" hatte die Stadtbücherei in Kooperation mit dem Freundeskreis der Stadtbücherei Stadthagen e.V. zu der Veranstaltung geladen. Foto: jl

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