HANNOVER (bb). Für Hannover 96 geht es auf dem Europapokal-Ausflug nach Kopenhagen darum, mit einem "Dreier" einen Sprung nach vorn zu machen. Um 19 Uhr soll die Partie in der dänischen Hauptstadt angepfiffen werden. Nach zwei Pflichtspielniederlagen in Folge wäre ein Sieg für die Moral wichtig, in der sehr ausgeglichenen Europa-League-Gruppe wäre dazu die Qualifikation für die nächste Runde fast schon sichergestellt.
In der Bundesliga unterlag Hannover 96 unter der Woche im Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Dabei ließ die Defensive der "Roten" die sonst so gerühmte Kompaktheit vermissen. Gerade Gladbach-Stürmer Marco Reus wirbelte die 96-Abwehr durcheinander. Die Innenverteidiger Emanuel Pogatetz und Karim Haggui bekamen Reus nicht in den Griff, der junge Stürmer erzielte beide Treffer für die Borussia. Den Zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Pogatetz per Kopf nach Standard von Christian Pander erzielt. Hannover kam nur schwer in die Partie, leistete sich eine Reihe von Ungenauigkeiten, setzte zu sehr auf Flugbälle in die Spitze. Spielerisch lange Zeit mäßig, war der Willen den 96ern nicht abzusprechen. Nach dem Rückstand zum 1:2 steigerte sich die Mannschaft und erzeugte deutlich mehr Druck. Letztlich fehlte jedoch die Durchschlagskraft in der Offensive, Mohammed Abdellaoue blieb diesmal blass, dem eingewechselten Didier Ya Konan gelang sehr wenig.
In der Partie gegen Kopenhagen gilt es für 96 wieder zu alter Zielstrebigkeit zurückzufinden. Im Hinspiel in der AWD-Arena hatte die Mannschaft von Mirko Slomka die Gäste aus Dänemark eine Halbzeit lang klar beherrscht. Im zweiten Durchgang schaltete 96 einen Gang zurück und wurde prompt bestraft. Am Ende stand ein 2:2-Unentschieden. Im Grunde keine Katastrophe, führt Hannover doch weiterhin punktgleich mit Lüttich (fünf Zähler) die Tabelle der Gruppe an. Die Mannschaft muss sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, eine gute Gelegenheit vergeben zu haben, so etwas wie eine Vorentscheidung zu erzwingen. Nun lauert Kopenhagen (vier Punkte) darauf, 96 im eigenen Stadion zu schlagen und an den "Roten" vorbeizuziehen. Auf eigenem Platz werden sich die Kopenhagener sicherlich stärker präsentieren als in Hannover. Für 96 gilt in der dänischen Hauptstadt die Losung: "Verlieren verboten". Besser wäre es noch, die Scharte aus dem Hinspiel auszuwetzen und sich mit einem Sieg von Kopenhagen abzusetzen. Damals war Trainer Mirko Slomka mit Jan Schlaudraff, Abdellaoue und Ya Konan sehr offensiv gestartet, anfangs durchaus mit Erfolg. Allerdings hat sich der zuletzt unglückliche Ya Konan nicht gerade für einen Einsatz empfohlen. Vermutlich wird Slomka wieder auf eine Doppelsechs mit Manuel Schmiedebach und Sergio Pinto setzen.Foto: bb