1. Tiefergelegte Gehirne sollen jetzt endlich langsamer fahren

    Politik will gegen die Raser mit Beschränkungen vorgehen

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    RINTELN (ste). Politisch herrscht eine große Einigkeit, dass sich auf der Unabhängigkeitsstraße in Westendorf etwas tun muss: "Beschleunigungsverhinderer" müssen her, forderte Ratsherr Heinrich Sasse, außerdem Geschwindigkeitsbeschränkungen. Sasse hatte im Namen der WGS einen Ratsantrag eingereicht, um Verkehrsbeschränkungen auf der Kreisstraße 74 durchzusetzen. Die Verwaltung hatte sich daraufhin im Rahmen der Verkehrsschau mit der Polizei in Verbindung gesetzt und dabei festgestellt, dass sich auf der K 74 eine "Szene" gebildet habe, die die Fahrten von Motorradfahrern quasi als Zuschauer beobachten. Außerdem habe es Fahrer gegeben, die "hoch und runter" gerast seien und daher von der Polizei vereinzelt Platzverweise erhalten hätten.

    Dies alles macht Verkehrsbeschränkungen auf der K 74 erforderlich und so soll, beginnend am 1. April 2012, eine Geschwindigkeitsbeschränkung bis zum 31. Oktober 2012 ausgesprochen werden, die dann auch von der Polizei überwacht werden soll.

    Die Sachdarstellung der Verwaltung fand Anklang in der Politik. Dieter Horn (SPD) unterstützte ausdrücklich den WGS-Antrag und hielt ein Fahrverbot für Motorräder für nicht ausreichend: "Hier fahren nicht nur Motorräder, sondern auch tiefergelegte Autos mit Fahrern mit tiefergelegtem Gehirn!" Er hielt Querrillen wie in Erder für unerlässlich, um die Geschwindigkeit zu bremsen. Horn warnte vor einem Verdrängungsprozess, wenn die K 74 gesperrt werde und forderte stattdessen ein Motorrad-Konzept für alle Rintelner Straßen.

    Für Deckbergens Ortsbürgeremeister Eckhard Hülm bestätigte die Diskussion, dass es eine kluge Entscheidung des Rates war, keine Bergrennen auf der Unabhängigkeitsstraße mehr zuzulassen. Er sah allerdings ein Vollzugsdefizit bei der Überwachung einer möglichen Geschwindigkeitsbeschränkung, doch dafür hatte August Beißner ein seiner Meinung nach probates Mittel: "Alle, die sich gestört fühlen, können doch die Straße mit 20 km/h hoch und runter fahren, dann bremst das den Verkehr."

    Foto: ste

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