BAD NENNDORF (pd). Im erneuten Anlauf hat es nun geklappt: Einstimmig hat der Bauausschuss der Stadt Bad Nenndorf den überarbeiteten Plänen für die Umgestaltung der Kurhausstraße zugestimmt. Diskussion gab es über die Frage, ob die Bushaltebuchten erhalten oder - wie von Planer Professor Rainer Hobigk von Anfang an favorisiert - durch so genannte Buskaps - ersetzt werden sollen. Diese Haltebereiche liegen auf der Fahrbahn und zwingen die nachfolgenden Fahrzeuge zum Halten.
Soviel Stellplätze wie möglich, ein engerer Radius bei der Einmündung von der Bahnhofstraße in die Kurhausstraße und der Erhalt der Verkehrsinsel sind bei der Überarbeitung der Pläne herausgekommen. Außerdem sollen die Radfahrer auf einem so genannten Schutzstreifen geführt werden - ähnlich wie auf der Rodenberger Allee. Diese Radschutzstreifen würden der Verkehrsberuhigung dienen, ist der Planer überzeugt. Außerdem finden sich in dem Entwurf 25 Bäume mehr, um den Alleecharakter der Straße zu unterstreichen. Dazu konnten durch Neuausrichtung weitere Stellplätze gewonnen werden. In der Endbilanz gebe es auf der Kurhausstraße nach dem Umbau nur einen Stellplatz weniger als zuvor. Der Fußgängerüberweg im Bereich der City-Marktes bleibt unangetastet. Schön fände es der Planer, wenn der Grundstückseigentümer dort auf eigene Rechnung weitere Bäume anpflanzen würde.
Ansgar Werner (CDU) konnte sich mit dem Wegfall der Busbuchten nicht so recht anfreunden. So könne er dem Entwurf nicht zustimmen, lautete seine erste Reaktion. Die Busse würden den fließenden Verkehr behindern. Er stellte den Antrag, die Haltebuchten wieder einzuplanen. Mit drei zu fünf Stimmen wurden diesem Ansinnen nicht gefolgt. Ralph Tegtmeier von der SPD dagegen fand den Plan gut, auch die Buskaps: "Eine Möglichkeit der Verkehrsberuhigung".
Das rote Pflaster des Gehwegs auf der Seite der Wohn- und Geschäftshäuser soll laut Planer erhalten werden. Dagegen soll auf der Seite der Landgrafentherme die Gestaltung mit sandfarbenem Pflaster fortgeführt werden. Auf Antrag von Tegtmeier soll auch der Gehweg zwischen Horster Straße und Kampstraße gegenüber dem City-Markt sandfarben gepflastert werden.
Ein Problem ergibt sich laut Hobigk durch den neuen Supermarkt, den die Part-AG auf dem Thermalbad-Parkplatz errichten möchte (wir berichteten). Das Grundstück der Part-AG würde zwei Meter in den Fußweg hineinragen, so der Architekt aus der Landeshauptstadt. Jetzt würden zwei Meter fehlen, um dieses Areal vernünftig überplanen zu können. "Das muss in den Bebauungsplan aufgenommen werden", erläuterte Hobigk weiter. Um das Vorhaben "Sanierung Kurhausstraße" realisieren zu können, sollen im Haushalt 2012 rund 660 000 Euro eingestellt werden. Foto: pd