1. Einigen statt abstimmen ist die bessere Lösung

    Professor Dr. Axel Noack referiert beim Tag für Gemeindekirchenräte der Landeskirche Schaumburg-Lippe

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    LANDKREIS/STADTHAGEN (ih). Er hat sie zum Lachen gebracht, zum Diskutieren angeregt und jede Menge Beifall erzeugt: Professor Dr. Axel Noack, ehemaliger Bischof von Magdeburg, referierte beim Tag für Gemeindekirchenräte der Landeskirche Schaumburg-Lippe über die Freuden eines Amtes in der Gemeindeleitung im Wilhelm-Busch-Gymnasium Stadthagen.

    Damit das gelinge dürfe man sich das Amt nicht Schönreden, so Noack zu Beginn. "Wer das Kreuz vor Augen hat, guckt nicht weg, wenn es schwierig wird." Gemeindeleitung sei schwierig und kein Posten zum Glänzen. Der Mensch arbeite meist zielführend. Doch der Glaube denke nicht zielführend sondern von einem Grund her. An dieser Stelle sei es bereits schwierig im Gemeindekirchenrat ebenso zu arbeiten wie in der Politik. In der Kirchenleitung dürfe es keine Opposition geben. Auch Gewaltenteilung sei nicht vorgesehen. "Das macht es kompliziert, aber auch interessant", so Noack.

    Einigung statt Abstimmung bedeute eben auch, Fragen auszuhalten und nach Wegen zu suchen, die allen gerecht werden. Nicht jede Frage könne demokratisch beantwortet werden. "Es geht nicht, dass in der Kirche eine Mehrheit eine Minderheit in die Ecke drängt", so Noack. "Wir müssen die Stimme Christi in unseren Entscheidungen hören lassen und nicht die Stimme des Volkes."

    Deswegen sei in der täglichen Arbeit in den Gemeinden sorgsam abzuwägen, bei welchen Entscheidungen abgestimmt werden könne und welche Fragen einer Einigung bedürfen. Dabei könne sicher aber jeder vor Augen halten "Ich muss die Welt nicht retten, sie ist schon gerettet.". An dieser Stelle erntete Noack Applaus aus den Reihen der Gemeindekirchenräte. Jeder einzelne soll sich tummeln, gestalten und das eigene Tun mit Gottes Tun zusammen denken.

    Noack sprach vielen Gästen aus dem Herzen: "Wir müssen mit Freude für die da sein, die kommen und dann auch noch für die Mitbeten, die zuhause im Bette liegen." Das habe es zu allen Zeiten gegeben. Die Gesellschaft brauche Menschen, die für andere Mitglauben.

    Mission könne man nicht über die Köpfe der anderen hinweg machen. Er verwies auf die Glaubenskurse der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD), die beim Gespräch ü

    Im Gemeindealltag aber habe man kirchenferne Menschen immer dann erreicht, wenn es eine Aufgabe gab. Noack berichtete von den unzähligen Kirchen im Osten, die es zu erhalten galt. Zuerst habe man gedacht, das sei nicht möglich. Doch bevor ein Dorf oder eine Stadt ihre Kirche aufgebe, seien immer Menschen gekommen, die sich eingesetzt hätten.

    Oft auch die, die sie selten von innen gesehen hätten. Kirche müsse lernen, Verantwortung abzugeben. Ämter in der Gemeinde dürften auch nicht wie "Sauer Bier" verkauft werden.

    Leben in die Gemeinde käme immer dann, wenn das Evangelium das Leben der Menschen berühre. Themengottesdienste, beispielsweise von Berufs- und Interessensgruppen, erfreuten sich in seiner Heimat großer Beliebtheit.

    "Die Alleinlebenden haben wir noch nicht auf dem Schirm", sagte Noack. Er ermutigte die Gäste, Vorbild zu sein, sich nicht zu scheuen, den gelebten Glauben zu zeigen.

    Foto: ih

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