BÜCKEBURG (hb). "Drei Tage feiern wie die Bayern" haben sich auch in diesem Jahr weit mehr als 2000 Wiesn-Fans vorgenommen. Mit Titeln aus ihrer Heimat und der Oldie-Ohrwurm-Szene haben die Reuscher Musikanten zum bereits 14. Mal voll den Geschmack der Festgemeinschaft getroffen.
Wie in den Vorjahren waren die Stimmungswogen weit über den Festplatz hinaus zu hören und die Sitzbänke nach einigen Maß Jubelbier zu Stehplätzen umfunktioniert worden. Fast wäre das diesjährige Oktoberfest, dessen Eintrittskarten gleich nach Vorverkaufsbeginn komplett ausverkauft waren, in letzter Sekunde noch ins Wasser gefallen. Den Organisatoren war der Schweiß ausgebrochen, als zum vereinbarten Zeitpunkt der Zeltverleiher durch Abwesenheit glänzte. Gott sei Dank, freute sich Veranstalter Dietmar "Motz" Warmbrunn vom Park-Café, konnte in letzter Minute die Firma Brase aus der Klemme helfen. Erst am Nachmittag des ersten Veranstaltungstages stand das Festzelt. Wenn die vielköpfige Show-Band aus dem Frankenland loslegt, hält es niemand mehr auf den Sitzen. Das hat sich im weiten Umfeld bis nach Ostwestfalen herumgesprochen. So war die Resonanz auf die jüngste Neuauflage der Riesengaudi, die inzwischen Kultstatus erreicht hat, auch diesmal nicht zu übertreffen. Mehr ging nicht.
Gut gelaunt und inzwischen überwiegend zünftig gewandet, werden Zelt und vorbestellte Sitzplätze erobert. Bis zur Bankstehparty ist es dann nicht mehr weit hin. Lange Pausen scheinen bei den Reuschern nicht zum Repertoire zu gehören. Ein musikalisches Highlight jagt das nächste, und die unüberhörbar gute Stimmung im Zelt reißt nicht ab.
Fortgesetzt wurde die Gute Laune Party am Sonntag mit einem Frühschoppen bis in die frühen Nachmittagsstunden. Das alles bei freiem Eintritt. Hier stehen nicht nur Musi, Maß, Leberkas, Knödel, Kraut und Haxen im Vordergrund, sondern auch das Sehen und Gesehenwerden. Da wird sich locker beim Nachbarn untergehakt und über Stunden im Takt geschunkelt und ein Ohrwurm nach dem anderen lauthals mitgeschmettert. Die Frage, ob das Oktoberfest, auch eine 15. Neuauflage erhält, stellt sich sicher nicht. Bereits vor Jahren war mit den Reuscher Musikanten ein "Vertrag auf Lebenszeit" abgeschlossen worden. Foto: hb