HEUERSSEN. Mit neun Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme verabschiedete der Gemeinderat einen Antrag der Verwaltung, wonach ab sofort Kinder ab zwei Jahren zur Betreuung in den örtlichen Kindergarten "Die kleinen Strolche" aufgenommen werden. Bürgermeister Frank Stahlhut (SPD) wies seine Kollegen am Ratstisch darauf hin, dass der bereits im Juli gestellte Antrag auf Aufnahme von unter dreijährigen Kindern positiv beschieden worden sei und die Betriebserlaubnis mittlerweile vorliege.
Gleichzeitig beschlossen die Ratsmitglieder die Betreuungszeiten auf maximal sechs Stunden täglich auszudehnen. Dabei sei man einem auf Seiten der Eltern vielfach geäußerten Wunsch nachgekommen.
Die Zeiten zwischen 7.30 und 8.00 Uhr sowie zwischen 13.00 und 13.30 Uhr gelten als Sonderzeiten, die für das Bringen bzw. Abholen der Kinder gedacht sind. In diesen Zeiträumen kümmert sich nur eine Erzieherin um die "kleinen Strolche". Die Kernzeit der Betreuung liegt zwischen 8.00 und 13.00 Uhr. Die vom Rat verabschiedete Satzung sieht vor, dass sich in der altersübergreifenden Gruppe Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren befinden.
Die Anzahl der Jungen und Mädchen in dieser Gruppe schrumpft um zwei Plätze, da jetzt auch unter Dreijährige darin betreut werden. Bis zu drei zweijährige Kinder finden hier Platz. In der Integrationsgruppe stehen vier Integrationsplätze und elf Regelplätze zur Verfügung. Mit dem Beschluss zur Ausweitung der Betreuungszeiten und der Aufnahme von Kindern unter drei Jahren wurde ebenfalls eine neue Gebührenordnung beschlossen. Für die Betreuung von Kindern ab drei Jahren im Zeitraum zwischen 7.30 und 13.00 Uhr sind 92,00 Euro (Geschwisterkinder 62,00 Euro) zu entrichten, für die Zeit zwischen 7.30 und 13.30 Uhr 100,00 Euro (Geschwisterkinder 70,00 Euro).
Für die Kinder unter drei Jahren gilt Folgendes: Für die Zeit von 7.30 bis 13.00 Uhr sind 140,00 Euro (Geschwisterkinder 130,00 Euro), für die Zeit von 7.30 bis 13.30 Uhr 150,00 Euro (Geschwisterkinder 140,00 Euro) zu zahlen. Ab dem dritten Geburtstag gelten dann die Gebühren für die Betreuung der Kinder ab drei Jahren. Stahlhut machte mit Blick auf die zu zahlenden Gebühren deutlich, dass bei Krippenkindern ein intensiverer Betreuungsbedarf bestehe. Mit den Gebühren für die Zweijährigen liege man jedoch am unteren Ende der Skala im Landkreis. Eine Konkurrenz zu anderen Kindertagesstätten sei nicht beabsichtigt.
Vor der Abstimmung wurde am Ratstisch weitgehend Zustimmung zu dem Vorhaben geäußert. Karl-Heinz Weikert stellte für die SPD-Fraktion klar: "Wir stimmen zu". Armin Stöber (CDU) fand die "Gebühren angemessen" und Harald Abmeyer (SPD) "den Aufwand gerechtfertigt".
Kritik kam lediglich von Hans Bielefeld (Wählergemeinschaft). Er bewertete die Gebühr für die unter Dreijährigen als "happig" und plädierte für eine deutlich niedrigere Gebühr bei den Zweijährigen ( 120 bzw. 130 Euro) und hätte sich die Abstimmung im Rat zu diesem Thema bereits vor der Kommunalwahl gewünscht. Foto: bt