1. Seitdem das Becken da ist

    Umweltausschuss spricht sich gegen Vorschlag der Verwaltung aus

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    STADTHAGEN (wa). Eine Ortsbegehung des Umweltausschusses zusammen mit Anwohnern der Habichhorster Straße hat ein wenig Licht ins Dunkel gebracht: Der erste Vorsitzende Dieter Kellermeier benannte das dortige Rückhaltebecken nicht als solches, sondern als "Biotop". Dieses künstlich angelegte Becken, das dazu dient größere Mengen von Wasser zu speichern, befindet sich nähe Bornau und Flothbach. Schon seit längerem kämpfen die Bewohner des Gebietes mit Hochwasser in den eigenen vier Wänden.

    "Als es das Regenrückhaltebecken noch nicht gab, hatten meine Eltern seltsamerweise nie eine Überschwemmung im Haus", berichtet eine Anwohnerin der Habichhorster Straße. Für sie sei die Anlage dieses künstlichen Auffangbehälters "ein Unding". Die Idee an sich sei löblich, allerdings sei die Umsetzung völlig schief gelaufen. Statt das Wasser von der Straße abzuleiten, werde es nur noch mehr in Richtung der Wohnhäuser gesteuert. Der Umweltausschuss traf sich vor Ort, da der Verwaltungsausschuss 5.000 Euro bereitstellen will, um den gepflasterten Überlauf zu verbreitern. Dieser verbindet das Rückhaltebecken mit der Bornau. Im Überlauf stehend, waren sich die Anwesenden einig: Das Regenrückhaltebecken sei viel zu hoch angelegt. Das bedeutet, dass es seine Funktion - Wassermassen aufzufangen - nicht erfüllt. Die 5.000 Euro sollen laut Kellermeier vorerst zurückgehalten werden. Die Zuständigen bei der Stadtverwaltung, darunter auch der anwesende Eckert Hockner vom Fachbereich Planen und Bauen, sollen nun prüfen, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation sinnvoll wären. Der Bereich an der Habichhorster Straße ist nicht der einzige in Stadthagen, der bei starken Regenfällen von Überflutungen betroffen ist. Auch andere Straßenabschnitte, beispielsweise an der Enzer Straße in Höhe der E.On-Betriebsstelle, sind in der Vergangenheit häufig überschwemmt worden. An der Bornaubrücke in Probsthagen/Am Schäferhof zeigte das Anlegen einer Retentionsmulde bereits erste Erfolge. Auch für den Ortsteil Hobbensen sind Ende Juni 12.000 Euro im Haushalt vom Umweltausschuss angemeldet worden. Der Durchlass unter der Landesstraße 446 soll damit eingeengt und das oberhalb gelegene, brachliegende Gelände als Retuntionsfläche genutzt werden. Schon zu Beginn des Jahres hatten sich die Vorsitzenden des Ausschusses zusammengesetzt, um das Thema Hochwasser umfangreich zu beraten und Lösungen zu schaffen. Vorangegangen waren die schweren Überflutungen vom 26. und 27. August. Innerhalb von 48 Stunden hatten sich 122 Liter Niederschlag pro Quadratmeter ergossen. Die Beseitigung der Schäden kostete die Stadt 45.000 Euro.Foto: wa

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