WIEDENSAHL (em). "Fachkräfte im ‚Kompetenz-Zentrum‘ Wiedensahl des Prüftechnikers Adaptronic tragen zum Erfolg des Unternehmens bei, wie auch die Geschäftsleitung immer wieder betont. Positive Auswirkungen auf das Entgelt der Beschäftigten hat das nicht. Seit 15 Jahren fehlt der Anschluss an aktuelle Tarife. Einzelne Erhöhungen wurden ohne einheitliches System festgelegt", kritisiert die IG Metall Nienburg-Stadthagen die Situation. Seit Ende 2010 würden die Adaptronic-Beschäftigten um einen Tarifvertrag sowie ein gerechtes, nachvollziehbares Entgeltsystem und mehr Geld ringen. "Seit 15 Jahren haben wir den Anschluss an den Branchentarif verloren", sagt der Betriebsratsvorsitzende Lothar Müller.
Das Unternehmen erwirtschafte konstante Umsätze. Doch der Geschäftsführer sei nicht bereit, die Belegschaft nach einem fairen System finanziell an dem Erfolg zu beteiligen, so dass die Beschäftigten von der allgemeinen Entgelt-Entwicklung abgekoppelt wären, kritisiert die Gewerkschaft.
"Damit muss jetzt Schluss sein", meinen die Wiedensahler. Auf einer Mitgliederversammlung am 14. Oktober 2010 haben sie ihre Forderungen aufgestellt. Ziel solle ein Anerkennungstarifvertrag sein, um allen Beschäftigten eine faire und gerechte Bezahlung nach Entgeltgruppen zu sichern. Das bisherige Angebot der Geschäftsführung an den Be- triebsrat seien prozentuale, einkommenabhängige Steigerungen, um die Ungleichheit der Bezahlung zu beheben.
"Die IG Metall bietet ein flexibles Tarifsystem, sodass wir uns den betrieblichen Bedürfnissen gut anpassen können. Deshalb verstehen wir die Blockade nicht", sagt Betriebsbetreuer Peter Christian Voigt. In den regelmäßigen Mitgliederversammlungen soll nun das weitere Vorgehen beschlossen werden.