LANDKREIS (em). Aufgrund der in den letzten Wochen ärztlicherseits geäußerten Bedenken hinsichtlich des Gesamtklinikums Schaumburg hatte sich die Schaumburger Ärzteschaft Ende August versammelt.
Unter der Leitung des neuen Vorsitzenden Dr. Christoph Grotjahn aus Stadthagen wurden die Kritikpunkte aus den Zeitungsartikeln der hiesigen Presse mit dem Geschäftsführer der Krankenhausprojektgesellschaft (KPG), Klaus Eppmann, diskutiert. Es wurde eingangs von Seiten des Ärztevereines und der KPG festgestellt, dass es aufgrund der Entwicklungen einen gewissen Grad an beiderseitigem Vertrauensdefizit gäbe, das es nun zu beseitigen gelte. Nach einem knapp einstündigen Vortrag von Eppmann gelang es in der verbleibenden Redezeit jedoch nicht, auf alle angeführten Kritikpunkte im notwendigen Umfang einzugehen.
uch wurden seitens der Fachärzte für Frauenheilkunde neue Aspekte problematisiert. Ausgeführt wurde, dass es hinsichtlich der kritisierten Doppelrolle des derzeitigen Chefarztes für Unfallchirurgie des Krankenhaus Bethel durch die Kündigung seines jetzigen Postens und vollen Eintritt in die chirurgische Gemeinschaftspraxis Kalbe & Partner in Rinteln keine Doppelrolle geben werde. Jedoch werde eine Teilzeittätigkeit am zukünftigen Klinikum Schaumburg angestrebt. Der anwesenden Ärzteschaft wurde seitens der Praxis Kalbe & Partner sowie der KPG mitgeteilt, dass man ohnehin bald auf sie hätte zukommen wollen.
Bezüglich des geographischen Standpunktes machte Eppmann "keinen Hehl daraus, dass Obernkirchen unter politischen Gesichtspunkten besser zu vermitteln war". Bezüglich des Kritikpunktes Vier-Bettzimmer wurde betont, dass die Schaffung von Mehrbettzimmern nicht in Zusammenhang mit einer Flächenreduktion stehe. Trotz alledem habe jedoch auch "der Rotstift angesetzt werden müssen, um den Betriebsmittelhaushalt nicht zu überfordern". In Bezug auf die seitens der Bückeburger Ärzterunde geäußerten Bedenken "zum vorgekochten Essen aus Magdeburg" wurde bemerkt, dass es sich bei dem Essen um ein "cook and chill"-Produkt handele, dass man sich allerdings "bei einem guten Preis auch einen Schaumburger Anbieter vorstellen könne". Die Zuwegung bleibe bei Klassifikation "C" in Hinsicht auf die Problemknotenpunkte und werde somit als ausreichend für ein Klinikum der Schwerpunktversorgung mit Modellcharakter befunden.
Ein Ausbau der zuführenden Straßen werde nicht erwogen. Weitere Fragestellungen konnten aufgrund des eingangs geschilderten Mangels an Redezeit nicht erörtert werden. Weitere Fragen der gynäkologischen und chirurgischen Versorgungsstruktur sowie der Finanzierung betreffend sollen Gegenstand eines weiteren Treffens zwischen Vertretern der Ärzteschaft und der KPG werden.