HANNOVER/POLTAWA (bb). Rund 2000 Kilometer hat die Mannschaft von Hannover 96 zurückgelegt, um am Donnerstagabend um 21.05 Uhr ihr nächstes Europapokal-Gruppenspiel gegen Worskla Poltawa auszutragen. Aus der Zentralukraine wollen die "Roten" nicht ohne Sieg heimkehren, um nicht in den folgenden "internationalen" Partien unter einer Druck-Situation antreten zu müssen.
In Poltawa sollen Tore her. Die Partie gegen die Ukrainer steht unter ähnlichen Vorzeichen wie die Begegnung gegen den FC Augsburg am vergangenen Wochenende. Die Gastgeber gelten als schlagbarer Gegner, werden in ihrem Heimspiel jedoch alles in die Waagschale werfen, um den 96ern das Leben schwer zu machen. In ihrer ersten Gruppenbegegnung unterlag Poltawa in Kopenhagen mit 0:1. In der sehr mäßigen Begegnung bewegte die Mannschaft aus der Ukraine in der Offensive fast gar nichts. 96 kann sich jedoch darauf verlassen, in der von Nikolai Pavlov trainierten Elf auf einen defensiv gut organisierten Kontrahenten zu treffen.
Für Hannover gilt es, in Poltawa ein aktivere Rolle zu spielen, als in der ersten Hälfte der letzten Bundesliga-Partie gegen den FC Augsburg. Die Augsburger gingen die Begegnung abwartend an, Hannover übernahm jedoch auch nicht die Initiative, so dass sich ein sehr zähes Spiel entwickelte. Im zweiten Durchgang gab 96 nach einigen Umstellungen Gas. Altin Lala kam für den wenig wirkungsvollen Konstantin Rausch und räumte als einziger Sechser ab. Jan Schlaudraff ließ sich aus der Sturmspitze weiter zurückfallen und bildete hinter Stoßstürmer Didier Ya Konan gemeinsam mit Manuel Schmiedebach, Sergio Pinto und Lars Stindl eine Viererreihe. Aus dieser Formation erarbeiteten sich die 96er einige hochkarätige Chancen. Ya Konan und vor allem Stindl fehlte die Effektivität im Abschluss, so dass 96 nur mit einem 0:0-Unentschieden im Gepäck von der Reise nach Süddeutschland zurückkehrte.
96 schlägt sich bisher in dieser Serie sehr passabel. Immerhin hat die Mannschaft erst eine Pflichtspielniederlage kassiert. Das Team wirkt in der Defensive sehr stabil. Die Mannschaft tut sich jedoch schwer gegen betont tiefstehende Gegner. Dies zeigte sich etwa in der Partie gegen Augsburg oder auch in der ersten Europa-Cup-Begegnung gegen Lüttich. In Poltawa dürfte Mohammed Abdellaoue nach Verletzungspause wieder für einen Einsatz im Sturm bereitstehen. Der zuletzt durchschlagskräftige 96-Angreifer könnte das Team voranbringen. Moritz Stoppelkamp fällt mit Muskelfaserriss vorerst aus.
Foto: bb