1. Anrainer gibt keine Ruhe

    Erwin Wehrmann verlangt Bachpflege / Verband zögert

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    POHLE (al). Die Sorge um den Bach vor seinem Grundstück lässt den Pohler Tischlermeister Erwin Wehrmann nicht ruhen. Seit Jahren bekommen Behörden Post von ihm. Lange forderte er die inzwischen erfolgte Reparatur des Seitenbereichs zwischen Hauptstraße und Bach, weil dort die Böschung schon in Teilen abgerutscht war. Jetzt verlangt er wieder Auskunft: Aus seiner Sicht müsse das Bachbett nun dringend geräumt werden.

    Wehrmann sieht einen "katastrophalen Zustand" nach der Beendigung der Sanierung. Ein von der Straßenbauverwaltung beauftragtes Unternehmen habe zwar mit Betonstützen die Fahrbahn zur Bachseite hin gesichert; abgebrochenes Material sei jedoch einfach im Wasser liegen geblieben.

    Der Anrainer verweist neben inzwischen begrüntem Abraum auf klobige Steine und sieht sich in seiner Kritik von Nachbarn bestätigt. Was ihn besonders stört: Der Ablauf seines Gartenteichs befinde sich mittlerweile unter dem Sohlenniveau des Bachs: "So viel ist der verlandet."

    Wehrmann steht mit seiner Kritik nicht allein. Es gebe Nachbarn, die in gleicher Weise reagiert hätten. Andere indes seien auch betroffen, würden aber bislang offiziell schweigen. Er befürchtet, dass die Behörden sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben und nennt neben der Straßenbauverwaltung den für die Gewässer zuständigen Unterhaltungsverband West- und Südaue. In seinem vorerst letzten Schreiben kommt der Tischlermeister auf den Punkt: Bislang habe immer er den Bach vor seinem Grundstück sauber gehalten. Doch dazu sei er jetzt nicht mehr in der Lage: "Bei den großen Steinen fehlt mir die Kraft."

    Inzwischen hat die Hamelner Geschäftsstelle der niedersächsischen Straßenbauverwaltung auf Wehrmanns Vorhaltungen reagiert. Leiter Markus Brockmann erklärte gegenüber unserer Zeitung, dass auch in Absprache mit dem Unterhaltungsverband die Bachsituation nach dem Ende der Bauarbeiten als "ordnungsgemäß" anzusehen sei. Die beklagte Verringerung der Höhenverhältnisse würde habe nichts mit den Reparaturarbeiten zu tun: "Somit sind die geforderten Leistungen Sache der Gewässerunterhaltung."

    Das bestätigte auch Verbandsingenieur Frank Faber vom Unterhaltungsverband West- und Südaue auf Anfrage. Allerdings werde es keine spezielle Maßnahme nur vor dem Wehrmann-Grundstück geben. Der Bachlauf sei für den Bereich der gesamten Ortslage zu betrachten: "Ist etwas kaputt, wird das auch gemacht." Ziel müsse es sein, ein einheitliches Niveau der Sohle herzustellen.

    Ob dabei allerdings auch die von Wehrmann beklagten klobigen Steine verschwinden, ließ er offen. "Die stören dort doch nicht", bemerkte er und sah in ihnen sogar einen Vorteil für die Wasserqualität: Die entstehenden Verwirbelungen nützen dem Sauerstoffgehalt.

    Foto: al

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