OHNDORF. Martin Meier, seit zehn Jahren an der Spitze des eingetragenen Vereins Dorfgemeinschaft Ohndorf, brachte es auf den Punkt: "Die Bürger identifizieren sich mit dem Dorf. Darum klappt es hier," verkündete Meier vor seinen Zuhörern im Festzelt beim gut besuchten Kommers anlässlich des 50. Geburtstages des Vereins.
In der Tat: Die Bilanz des 1961 gegründeten Vereins kann sich sehen lassen, wie Meier in seinem Redebeitrag ausführlich darstellte. Bei seiner Gründung übernimmt der Verein die Verantwortung für die Organisation von Feiern im Dorf. Damals waren die einzelnen Vereine, so der Vorsitzende, ein "Lotterhaufen". Bei der Gründung der Dorfgemeinschaft Ohndorf schließen sich die örtlichen Vereine und Organisationen zusammen, um ihre jeweiligen Planungen untereinander abzustimmen und um so die Belange des gesamten Dorfes zu berücksichtigen. Gemeinsam will man die Dinge angehen. Unter der Überschrift "Das schaffen wir" werden Projekt geplant und verwirklicht. Dazu gehören 1968 der Bau des Feuerwehrgerätehauses und 1972 die Errichtung der Friedhofskapelle. Zwischen 1986 und 1991 wird zum Zwecke der Dorferneuerung so mancher Winkel schön gestaltet, der Glockenturm der alten Schule erneuert, das Ziffernblatt vergoldet und die Uhr jahrzehntelang durch Heinrich Asche sorgsam gepflegt und gewartet. 1984 nimmt sich die Dorfgemeinschaft die Alte Schule vor, ein Jahr später verfassen fünf Ohndorfer Bürger die Dorfchronik. Einige Jahre danach packen die Bürger wieder kräftig mit an: Die Mehrzweckhalle nimmt Gestalt an.
Im letzten Jahrzehnt bildet sich in der Düsternstraße ein Dorfplatz heraus. Die Dorfjugend übernimmt kostenlos dessen Pflege. Insgesamt neunmal beteiligt sich der Ort am Wettbewerb "Schönes Dorf" auf Kreis-, Bezirks- und Landeebene. Fünfmal gehen die Bürger mit ihrem Ort auf Kreisebene als Sieger hervor.
Martin Meier hat für all die Ereignisse und Errungenschaften eine einfache und klare Erklärung: "Es fanden sich immer Leute, die sich bereit erklärten mit anzufassen, damit die Dorfgemeinschaft die Dinge verwirklichen konnte." Die stellvertretende Bürgermeisterin Bärbel Koch zeigte sich denn auch beeindruckt vom Wirken des Vereins. "Wir freuen uns sehr, eine funktionierende Dorfgemeinschaft in unserem Dorf zu haben," sagte sie in ihrem Grußwort. Martin Meier sei ein würdiger Nachfolger von Konrad Lattwesen, lobte sie den Vorsitzenden. Die stellvertretende Bürgermeisterin Bad Nenndorf, Christine Cronjaeger, betonte die Gemeinsamkeit im Handeln einer Dorfgemeinschaft und Werner Bövers vom Schützenverein Hohnhorst erinnerte sich mit großem Vergnügen an die Jahre des Erntekönigsschießens. Der gebürtige Ohndorfer Otto Bahe überreichte dem Verein zum 50. Geburtstag einen Intarsienarbeit und Gründungs- und Ehrenmitglied Konrad Lattwesen dankte der Dorfgemeinschaft für das Geleistete. Das Ohndorf - Theater steuerte einen Sketch bei und stimmte schließlich das Ohndorf-Lied an. Das Fanfaren- und Majorettencorps Antendorf hatte den Kommers mit einem Geburtstagsständchen eröffnet. Nach dem Ende des offiziellen Teils hob die Dirigentin Ingrid Gittfried den Taktstock für das Lasso-Lied, das Stimmungsbarometer stieg sehr schnell in die Höhe und die ersten Besucher auf die Bänke, wo kräftig geschunkelt und mitgeklatscht wurde. Besucher und Ehrengäste feierten anschließend den 50. Geburtstag der Dorfgemeinschaft Ohndorf mit einem kräftigen Katerfrühstück. Foto: privat