LAUENAU (al). Die Fußballer im Lauenauer Sportverein Victoria müssen sich noch gedulden. So schön der neue Platz im Sportpark auch schon aussehen mag; bespielbar ist er nicht. Mindestens bis zum Frühjahr darf sich seine Grasnarbe entwickeln Doch dann könnte ein hochklassiges Spiel die Premiere für eine neue Kickerära im Flecken markieren. Das kündigte Vorstandssprecher Peter Hantke an.
Anlass war die offizielle Einweihung des Platzes, die jedoch eher als "Bauabschlussfeier" gedacht war. Zwar zerschnitten Hantke und Bürgermeister Heinz Laufmöller ein Band in den Vereinsfarben. Doch auch sie setzten nur sehr verhalten den Fuß auf die sorgfältig angelegte Rasenfläche.
Vor knapp einem Jahr hatten sich das die Verantwortlichen viel schöner ausgemalt. Gut sechs Wochen sollten die Arbeiten durch die beauftragte Fachfirma nur dauern. Danach wäre dem Platz genug Zeit bis zur neuen Punktspielsaison 2011 geblieben. Doch die Witterung machte einen dicken Strich durch alle Planungen: "Für den Platz war eigentlich alles verkehrt", zählte Hantke lange Regenphasen mit Hochwasser, schneereichen Winter und trockenheißes Frühjahr auf. Noch immer sind welke und karge Bereiche der Grünfläche erkennbar. Deshalb wird nun bis zum Frühjahr gewartet.
Hantke dankte Akteuren der Fußballabteilung sowie dem ehrenamtlich eingesetzten Bauleiter Karl Ehmke für insgesamt mehr als tausend Arbeitsstunden. Die Kicker haben unter anderem einen großen Ballfang errichtet, den Rasen gemäht und gewässert. Architekt Ehmke überwachte die Arbeiten, bei denen allein 260 Lkw-Ladungen Erde angeliefert und verarbeitet wurden.
Die Kosten bezifferte der Vorsitzende auf 180.000 Euro, wobei neben dem gewünschten Fußballplatz auch ein Kleinspielfeld für Jugendmannschaften möglich gewesen ist. 75.000 Euro sowie die erforderliche Fläche steuerte der Flecken Lauenau bei. 35.000 Euro stellte der Kreissportbund Schaumburg zur Verfügung, dessen Vertreter Morton Spenner "die bemerkenswerte Leistung des Vereins" lobte. Neben dem ehrenamtlichen Engagement meinte er damit auch den finanziellen Einsatz: 75.000 Euro bringt Victoria selbst für die Erweitung des Sportparks auf.
Das lobte auch Bürgermeister Laufmöller mit allem Nachdruck und ging auf anfängliche Kritik am Projekt im Rat ein: "Der Fußballsport muss sich zwangsläufig in großen Orten konzentrieren", kommentierte er einen allgemein zu beobachtenden Trend. Heute stünde der komplette Rat hinter der jetzt vollzogenen Investition.
Das am Bau beteiligte Spezialunternehmen Sommerfeld ließ durch Ehmke Grüße ausrichten und einen Scheck über 500 Euro für die Jugendarbeit bei Victoria überreichen. Für de eigene Präsenz war keine Zeit: Ein neues großes Projekt warte auf Schalke, wusste Hantke bereits. Foto: al