1. Buschs Rotjackenprinzip

    Ausstellung zeigt Besonderheiten im malerischen Werk

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    WIEDENSAHL (em). "Das Rotjackenprinzip - Besonderheiten im malerischen Werk Wilhelm Buschs heißt es für die kommenden Monate bis zum 9. April 2012 in der Sonderausstellung mit Originalen im Wiedensahler Geburtshaus.

    "Jan und Mie waren ein zärtlich Pärchen, sie dick, er dünn; sie balbierten mich abwechselnd, verpflegten mich in einer Krankheit und schenkten mir beim Abschied in kühler Jahreszeit eine warme rote Jacke nebst drei Orangen". Dies ist ein Satz in der Selbstbeschreibung des Malers und Zeichners, Dichtes und Denkers mit dem Titel "Was mich betrifft" . Dies ist der Satz, der immer wieder einlädt zum Spekulieren, zum Räsonieren, zur Legendenbildung: Sind die so zahlreich Werk auftauchenden Rotjacken die Aufarbeitung des eigentlich nur von dem Künstler selbst so gefühlten Scheiterns in Antwerpen? Doch dann kommt von der breit gefächerten Schar der Busch-Kenner immer wieder auch die andere Deutung ins Spiel: Sind es allein ästhetische Gründe, ist es die Farbenlehre, die Rot als Komplementär zum Grün der Gräser und Bäume der bäuerlichen Wiedensahler Heimat abstempelt, die den Künstler zu diesen Kompositionen anregte, vielleicht sogar verführte? Gerade die im Verlauf seines Malerlebens, das er selbst ja nie als das sah, was der Boulevard heute Karriere nennen würde, wurde dieses Rot der Jacken zu einem Synonym für den Menschen. Auf rund 280 Ölbildern Wilhelm Buschs tauchen die roten Jacken auf. Beim frühen Busch naturalistischer. In rund 70 Gemälden windet sich Landschaft um diese roten Flecken. Einen Parforceritt durch diese Entwicklung des Genies zeigt die Ausstellung.

    Foto: privat

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