1. Die Karten im Rat werden neu gemischt

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    STADTHAGEN (mh). 7539 Wähler in Stadthagen haben am Sonntag entschieden. Nach Auszählung der Stimmen steht fest, dass die bisherige SPD/FDP-Mehrheit im Rat der Stadt Stadthagen nun ihr vorläufiges Ende gefunden hat.

    Stärkste Partei wurde, wie schon bei der vergangenen Wahl 2006, die SPD mit 45,31 Prozent der Stimmen (+0,9). Die CDU wurde mit 32,01 Prozent zweitstärkste Partei, musste aber einen Verlust von 4,7 Prozent hinnehmen. Gemeinsam mit der FDP, die um zwei Prozentpunkte auf 3,04 Prozent absackte, ist sie der Verlierer der Wahl. Zu den Gewinnern dürfen sich die Grünen zählen, sie können ihr Ergebnis von 2006 fast verdoppeln und stellen mit 11,42 Prozent die drittstärkste Kraft im Rat. Auch die Wählerinitiative WIR gewann Stimmen dazu und erreichte 5,83 Prozent. Damit verdoppelte sie ihr Ergebnis im Vergleich zu 2006. 2,36 Prozent der Stimmen entfiel auf die erstmals angetretene Partei Die Linke. Die SPD erhält demnach 15 Sitze, die CDU elf Sitze (-2) , die Grünen vier Sitze (+2), die Wählerinitiative WIR zwei Sitze (+1) und die FDP (-1) sowie die Linke (+1) jeweils einen Sitz im neuen Stadthäger Rat. Bisher konnte die SPD/FDP Gruppe die Mehrheit für die Bürgermeisterwahl (17 Sitze) aufbringen. Nach den Ergebnissen der Wahl hat diese Gruppe keine Mehrheit mehr, das macht neue Gespräche notwendig. "Uns ist es gelungen einen Generationenwechsel durchzuführen", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Karsten Becker. "Wir sehen das Ergebnis als Bestätigung unserer Arbeit und als Aufgabe, unsere Politik erfolgreich fortzusetzen." Das Abschneiden der Grünen beurteilt Becker als "Wählerauftrag, eine konstruktive Politik zu machen". Hierfür sei die SPD bereit und bietet Gespräche über eine eventuelle Gruppenbildung an. "Wir sehen uns als erfreulich starke Fraktion, die Wahl brachte für uns deutlich mehr Licht als Schatten."

    Auf Seiten der CDU sieht man das Abschneiden in Stadthagen dem allgemeinen landesweiten Trend folgend. "Im Schnitt hat die Partei in Niedersachsen drei bis sieben Prozent verloren, damit liegen wir hier genau in diesem Trend", sagte Gunther Feuerbach, Fraktionsvorsitzender der CDU. Das Ergebnis kam nicht überraschend für die Partei, sondern liegt im Rahmen der Erwartungen, so Feuerbach weiter. "Allerdings hat uns ein Drittel der Wähler uns einen politischen Auftrag gegeben. Wir hatten uns mehr gewünscht, aber die politische Großwetterlage hat nicht mehr zugelassen."

    Insgesamt lag die Wahlbeteiligung bei der Gemeindewahl in Stadthagen bei 44 Prozent. Damit blieben über 9500 Wahlberechtigte Bürger der Wahl fern. Foto: mh

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