LINDHORST. Die Orgel der Kirche St. Dionysius in Lindhorst weist exakt 992 Orgelpfeifen auf. Die größten davon sind in ihrer klingenden Länge zweieinhalb Meter lang, die kürzeste misst gerade einmal einen Zentimeter. Nachdem die Kirche 1966 grundlegend umgebaut worden war, wurde die dazugehörige Orgel 1968 neu konstruiert und errichtet - unter Verwendung eines Drittels der Orgelpfeifen der vorher in der Kirche verwendeten Orgel. Das Besondere an der Lindhorster Orgel: Der Orgeltisch befindet sich aufgrund der speziellen baulichen Gegebenheiten der Kirche an völlig anderer Stelle als das Musikinstrument.
Nach so vielen Jahren wird die bis heute elektrisch gesteuerte Schleifladenorgel auf Rat des Stadthäger Kantors Christian Richter einer Generalüberholung unterzogen. Diese Aufgabe hat die in Bernsdorf (Sachsen) beheimatete Orgelbauerwerkstatt von Christian Reinhold übernommen. Reinhold baute dieser Tage 600 Orgelpfeifen aus, um sie in seiner Werkstatt gründlich zu reinigen und durchzusehen. Zusätzlich werden die elektrischen Kontakte erneuert und die Schleifladenorgel erhält eine digitalisierte Steuerung. Ende November kann die elektrische Behelfsorgel für die bis dahin stattfindenden Gottesdienste wieder außer Betrieb genommen werden. Bis dahin - davon geht Christian Reinhold aus - werden die 992 Pfeifen der großen Orgel fachgerecht überholt, wieder eingesetzt und auf ihren Klang geprüft sein. Reinhold ist sich sicher: "Die Orgel wird durch die Erneuerung des technischen Unterbaus an Vielfältigkeit gewinnen. Die Orgel wird dann über Konzertreife verfügen." Die Generalüberholung kostet die Kirchengemeinde rund 35.000 Euro. Die VR-Stiftung der Volksbanken und die Volksbank in Schaumburg unterstützen die Maßnahme mit einer Spende in Höhe von 8.000 Euro. Jutta Bergmann von der VR-Stiftung und Manfred Völker, Marktbereichsleiter der Volksbank in Schaumburg, überreichten jetzt symbolisch einen Scheck an Pastor Wilfried Vauth. "Wir fördern gerne die Restaurierung der Orgel und unterstützen damit den Erhalt eines kulturellen Gutes," betonte Manfred Völker. Vauth, der sich herzlich für die Spende bedankte, unterstrich, dass eine Generalüberholung der Orgel ohne diese finanzielle Zuwendung durch die Volksbank erst in zwei Jahren möglich gewesen wäre. Die Landeskirche beteiligt sich an der Restaurierungsmaßnahme nach Aussage von Pastor Wilfried Vauth mit 15.000 Euro. Den Rest bringt die Kirchengemeinde aus eigenen Mittel und aus vielen Spenden der Gemeindemitglieder auf, wofür Wilfried Vauth ganz besonders dankbar ist. Foto: privat