STADTHAGEN (bb). Seit mittlerweile 16 Jahren unterstützt die Hospiz-Gruppe Stadthagen schwerkranke, sterbende und trauernde Menschen im Raum der Kreisstadt. Aus diesem Anlass lädt die Gruppe für Sonnabend, den 10. September, zum Hospiztag rund um den alten Friedhof an der Bahnhofstraße und die Katholische Kirche der Gemeinde St. Joseph. Unter dem Motto "Hospiz ist Leben" werden die Mitglieder über die Hospizarbeit informieren.
Auch heute noch werde das Thema Tod und Sterben ein Stück weit tabuisiert und verdrängt, berichteten Hospizgruppen-Leiterin Christine Göbel und die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gruppe. Oft genug mit bitteren Folgen für die betroffenen Menschen. Aus Scheu und Angst vor dem Thema Tod, der Verunsicherung, wie mit dem Erkrankten umzugehen ist, bröckelt der Freundeskreis ab. In der ohnehin schwierigen Situation droht die Vereinsamung. Im Jahre 1995 entstand die Hospizgruppe Stadthagen, deren Aufgabe es ist, Menschen in der letzten Phase ihres Lebens zu begleiten, sie dabei zu unterstützen diese Zeit so bewusst und zufrieden wie möglich zu leben.
Rund 20 ehrenamtliche Hospizhelfer unter der Leitung von Christine Göbel stehen heute schwerkranken, sterbenden und trauernden Menschen im Raum Stadthagen zur Seite. Sie alle haben eine Qualifizierung für ihre Tätigkeit durchlaufen, nehmen an Fortbildungen teil und treffen sich regelmäßig zum Austausch. Sie leisten ihre Arbeit bei Sterbenden und ihren Angehörigen daheim, in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Dabei kooperieren sie eng mit Partnern wie Pflegediensten, Ärzten, Krankenhäusern und Hospizen.
Sicherlich begleite man Menschen in existenziellen Grenzsituationen, verbunden mit entsprechenden Belastungen, auch deshalb sei der enge Austausch und die Zusammenarbeit wichtig, so Göbel. Es ergäben sich aber auch immer wieder fröhliche Situationen mit den Betroffenen, berichteten die Mitarbeiter. Mit dem Hospiztag, am 10. September, von 11 Uhr bis 16 Uhr möchte die Gruppe über ihre Arbeit informieren und für das Thema sensibilisieren. Ein Programm mit Lesungen, Musik, Ausstellungen von Steinmetzen, Gärtnern und Bestattern, Kinderaktionen wie "Clinic-Clowns" und Arbeiten mit Sandstein sowie Möglichkeiten zum persönlichen Gespräch warten auf die Besucher. Foto: bb