1. Der alte Friedhof soll Dorfpark werden

    Hülseder Einwohner warten mit Ideen zur möglichen Dorferneuerung auf / Vorschläge von Freizeitgelände bis zum Hofcafé

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    HÜLSEDE (al). Das Schicksal von Pfarrhaus, Pfarrgarten und ehemaligem Friedhofsbereich rund um ihre Kirche ist den Hülsedern offenbar nicht egal. Bei einer Fragebogenaktion im Vorfeld der möglichen Aufnahme der Gemeinde in das Dorferneuerungsprogramm formulierten sie Ideen für die künftige Nutzung. Andere Vorschläge galten touristischer Initiativen, weiterer Grünanlagen oder der Verkehrsberuhigung. "Dauerbrenner" bei den Bürgerwünschen sind offenbar auch der Lückenschluss beim Gehweg zwischen Hülsede und Meinsen sowie der fehlende Radweg zwischen Meinsen und Pohle.

    Dass die lokalen Chancen durch die Teilnahme Hülsedes an der Dorferneuerung wachsen könnten, hatten Einwohner bereits vor einigen Wochen erfahren können. Damals luden Gemeinde und Planungsbüro zu einer Begehung in allen drei Ortsteilen ein. Dabei gab es vor gut 35 Zuhörern Informationen über die Vorteile des Programms und das weitere Verfahren. Jetzt haben 31 Haushalte die mehrseitigen Fragebogen mit Antworten gefüllt.

    Dabei fiel besonders die Sorge um das Pfarrhaus auf. Gleich mehrere Anregungen gab es: von der Einrichtung eines Hofcafés über ein "Dorferlebnishaus" bis hin zu einem Heimatmuseum samt öffentlichen Toiletten für Touristen. In diesem Zusammenhang wurde auch geänderte Nutzung für den früheren Pfarrgarten sowie den Bereich rund um die Kirche angeregt. Beide Parzellen sollten miteinander verbunden werden. Ein "Dorfpark" könnte denkbar sein, wobei die Gestaltung dem historischen Friedhofscharakter Rechnung tragen müsse. Einige sehen im vorhandenen Sportplatz eine besser genutzte Funktion als "Freizeitgelände", andere fordern ein neues Konzept für den ehemaligen Skiliftbereich als "Wintertreffpunkt". Ideen gibt es für mehr Grünanlagen im Ort, wobei deren Pflege durch Patenschaften erfolgen könnte. Für Meinsen wird ein Kinderspielplatz angeregt; in Schmarrie wünschen sich Einwohner ebenfalls bessere Geräte auf dem dortigen Gelände sowie einen verbesserten Schulbus-Wendeplatz. Ein Hülseder will sogar neuen Bedarf für den vor Jahren mangels Auslastung aufgelösten Kinderspielkreis sehen. In Schmarrie wird eine Umgestaltung des dortigen Fabrikgeländes erfolgen. Das befinde sich zwar in Privatbesitz, wirke aber weit in den öffentlichen Raum hinein. Dringend verbesserungswürdig sei die Situation rund um die Container nahe dem Hülseder Sportplatz. Mehrfach tauchen in den Fragebögen Hinweise auf den historischen Kirchweg entlang der "Beeke" und der ehemaligen Gutsmühle auf. Dieser sollte wieder geöffnet werden. Ein anderer regt gleich einen kompletten "Mühlenweg" an, der von der Mittelmühle über die Gutsmühle bis zu den früheren Mahleinrichtungen nach Herriehausen führen könnte. Ebenfalls am Herzen liegen den Einwohnern offenbar der Lückenschluss im Bürgersteig zwischen Hülsede und Meinsen sowie der noch fehlende Radweg zwischen Meinsen und Pohle. Gewünscht werden ein Ausbau der Verbindung zwischen Steinecke und Krackes Ruh, mehr Verkehrssicherheit an der Hülseder Kreuzung und Temporeduzierungen in den Bereichen "Über der Beeke" in Hülsede und "Wiethacker/Silberkuhle" in Schmarrie. Die Einwohner antworteten auch mit möglichen privaten Absichten und damit verbundenen Zuschusswünschen. So sollen unter anderem ein historisches Stallgebäude erneuert, Mühlrad und Mühlteich saniert und zwei Fachwerkfassaden ausgebessert werden. Gleich sechs Dächer stehen zur baldigen Sanierung an. Alle Ideen und Vorschläge finden auf irgendeine Weise Aufnahme beim Antragsverfahren. Allerdings werden sie der besseren Übersichtlichkeit wegen zu "Hauptthemen" gebündelt. Erfolgt die Aufnahme Hülsedes in das mit Zuschüssen geförderte Programm, geht die Arbeit erst richtig los: Dann wird die Bevölkerung noch mehr gefragt sein, in einem Arbeitskreis an der Umsetzung zuschussfähiger Ziele mitzuwirken. Foto: al

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