1. Motorradfahrt in die Hauptstadt

    Auch Schaumburger beteiligen sich an großer Sternfahrt, um für mehr Rechte zu demonstrieren

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    FEGGENDORF/AHNSEN (al). Weil sie sich in der Gesellschaft zunehmend diskriminiert fühlen und glauben, in ihren Rechten eingeschränkt zu sein, wollen sich Motorradfahrer zu einer Sternfahrt nach Berlin treffen. Am Sonnabend, 27. August, könnten weit über tausend Zweiräder durch die Hauptstadt rollen, um sich anschließend zur Kundgebung am Brandenburger Tor zu treffen. Aus Schaumburg mit dabei sind der Feggendorfer Joachim Schütz sowie eine Abordnung des Vereins "Schaumburger Motorradfreunde" aus Ahnsen. Schütz ist bereits ein "alter Hase" bei der von der deutschen "Biker Union" organisierten Aktion ist von dem Gemeinschaftserlebnis der Zweirad-Lenker so fasziniert, dass er sich jetzt zum vierten Mal in den Sattel schwingen will. Schon am Montag, 22. August, macht er sich auf den Weg. Vier große Gemeinschaftstouren bietet die "Biker Union" im Vorfeld an, bevor sich der ganze Tross am Freitag, 26. August, vom osthannoverschen Fuhrberg auf den Weg in die Hauptstadt macht. Schütz will vom Lenker aus den Nordosten kennen lernen und quer durch Mecklenburg-Vorpommern rollen. Wenn er nach der Kundgebung in Berlin wieder in Feggendorf eintrifft, dürften rund 2000 Kilometer hinter ihm liegen.

    Seine Schaumburger Gesinnungsfreunde schließen sich dem aus dem Südwesten kommenden Pulk an. Dieser wird am Donnerstagnachmittag, 25. August, etwa gegen 16 Uhr das Schaumburger Land durchqueren. Wie viele Motorräder dann auf der Bundesstraße 65 unterwegs sind, vermag der Feggendorfer nur zu schätzen: Bei der letzten Tour vor zwei Jahren waren es rund 270.

    "Das hängt auch vom Wetter ab", weiß Schütz aufgrund eigener Erfahrungen. Er steht hinter den Forderungen des Verbands, der seine Mitglieder im täglichen Straßenverkehr benachteiligt sieht. Vor allem werden verschärfte umweltrechtliche Rahmenbedingungen für Maschinen, eine "Diskriminierung von Fahrern in allen Bereichen der Gesellschaft", "tödliche Fallen für Biker im Straßenverkehr" und Straßensperrungen für Motorradfahrer angekreidet. Dagegen will die Union das Motorrad als umweltfreundliche Alternative anerkannt und das "Vorbeifahren an stehenden und langsam fahrenden Kolonnen" erlaubt wissen. Auch wird eine zu geringe Zahl von Motorradstellflächen in Innenstädten beklagt. Bei allem politischen Hintergrund ihrer Tour verbinden die Schaumburger auch ein regionales touristisches Interesse.

    "Wir tragen doch das Nesselblatt auf dem T-Shirt", weist Motorradfreunde-Sprecher Hans Stamm auf die einheitliche Vereinskleidung hin, "das weckt bestimmt Neugier und schafft Kontakte". In Schaumburg selbst würde er gern Werbung für seinen Verein machen: An jedem ersten Sonnabend im Monat sind um 20 Uhr im ehemaligen Sägewerk in Ahnsen, Schulstraße 28, Biker willkommen. "Alter spielt keine Rolle", betont Stamm. Foto: al

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