LAUENAU (al). Der langen Reihe der großen Straßenfeste in der Ortsmitte hat die "Lauenauer Runde" ein weiteres Glanzlicht aufgesetzt. Die "Fleckenfete" am vergangenen Sonnabend hätte dank Zutaten und Witterung kaum besser verlaufen können. Nach zögerlichem Auftakt am frühen Nachmittag strömten im Verlauf der Stunden immer mehr Besucher durch Marktstraße und Coppenbrügger Landstraße.
Als die Big Band des Gymnasiums Bad Nenndorf ihren Querschnitt durch fast alle Musikrichtungen präsentierte, bot sich vor der Bühne bereits eine stattliche Publikumskulisse. Zwischendrin drei Wesen, die glatt von einem anderen Stern hätten kommen können. "Funny Faces" nannte sich die Gruppe unablässig kichernder Kegel. Sie stolzierten durch die Straßen, stuppsten die Leute an und sorgten mitunter auch für verschreckte jüngste Besucher. Da vergaßen die Gäste von Lauenaus größter Kaffeestube unter freiem Himmel, die sich direkt vor der Bäckerei Scheer befand, beinahe ihre Torte auf dem Teller. Und auch die "Schaumburger Oldies" legten für einen Moment die Instrumente zur Seite.
Unterdessen zeigte in der für Kinder eingerichteten Spielecke ein Opa seinem Enkel, dass er kraftvoll den "Lukas" zum Klingen bringen kann, während nebenan Wasser aus dem Plastikeuter einer hölzernen Kuh gemolken wurde. Unter dem in seiner Vielfalt kaum übersehbaren Speisen- und Getränkeangebot fiel der Förderverein der Albert-Schweitzer-Schule auf, der gerade an der Kinderspielecke alkoholfreie Cocktails mixte – und natürlich für sein Anliegen warb, die hiesige Einrichtung nachhaltig zu unterstützen.
Und da die Kommunalwahl unmittelbar bevorsteht, ließen sich auch die Parteien im Fetentrubel blicken: Die örtliche CDU zeigte ihrem Europaabgeordneten Burkhard Balz das quirlige Leben im Flecken; die SPD-Kandidaten schenkten in roten T-Shirts schwarzes Bier aus; und die Grünen trieben ein Minikarussell mit Muskelkraft an.
Mit einbrechender Dunkelheit übernahm die ostwestfälische Band "Overdrive" komplett die Regie. Vor der Bühne in der Marktstraße versammelten sich tanzwütige Fans. Beste Stimmung herrschte bis tief in die Nacht. Unüberhörbar aber breitete sich die Musik jedoch auch bis weit in die Coppenbrügger Landstraße aus. Dort hätte sich mancher Besucher wohl einen etwas ruhigeren Platz gewünscht: Vielleicht lässt sich ja doch noch einmal eine Sitzecke abseits allen Trubels einrichten.
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