LAUENAU (al). Eine zweite Coppenbrügger Landstraße soll es in Lauenau nicht geben. Die schlechten Erfahrungen, die vor drei Jahren beim dortigen Ausbau gemacht worden waren, dürften sich beim nächsten großen Tiefbauprojekt im Flecken nicht wiederholen: Seit gut einem Monat wird die Rodenberger Straße saniert. Es gehe gut voran, erläuterte Polier Andreas Gruner auf Anfrage: "Wir liegen voll im Zeitplan."
Bis Ende November war die Fertigstellung als "sportliches Ziel" kurz vor dem Baustart von der Samtgemeindeverwaltung gesetzt worden. Gruner ist zuversichtlich, dies auch einhalten zu können: "Im Dezember ist dann nur noch die Schwarzdecke fällig", hofft er auf geeignete Witterung.
Allerdings verschweigt er nicht, dass der gegenwärtige tägliche Griff in die Tiefe voller Unwägbarkeiten steckt. Nicht jede dort gefundene Leitung verlaufe auch tatsächlich nach den vorliegenden Zeichnungen. Überdies seien mit Telefon- und Stromkabel sowie Gasleitung recht em-
pfindliche Nachbarn zu Schmutz- und Regenwasserrohren vorhanden. Da könne nicht einfach der Bagger eingesetzt werden: "Wir müssen viel von Hand schachten", klagt Gruner.
Trotzdem ist bereits das erste Drittel der neuen Leitungen verlegt. Dass dies gerade für das Abwasser dringend fällig war, hat Mitarbeiter Alexander Scharamonow sofort entdeckt: "Der alte Kanal ging hoch und runter wie bei einer Berg- und Talbahn", grinste er. Oft muss er im offenen Graben stehen und mit der Schaufel besonders kritische Stellen freilegen. Gerade war das wieder der Fall: Direkt neben dem Kanal liegt ein schwarzes Fernmeldekabel.
Sobald die Rohre in der Tiefe verlegt sind, wird der entstandene Graben zugeschüttet. Dann beginnt sofort das Setzen der Kantensteine. Passanten können die ersten Betonquader auf einer Länge von rund 30 Metern bereits erkennen. Auch erstes Pflaster breitet sich schon aus.
Danach wandert die Baustelle weiter in nördliche Richtung. So ist es mit der Samtgemeindeverwaltung abgesprochen, um die einspurige Verkehrsführung und damit längere Staus wegen der Ampelregelung auf ein Minimum zu beschränken.
Autofahrer und Anwohner tragen die Beeinträchtigungen offenbar bislang mit Geduld: "Das sind hier freundliche Leute", hat Gruner schon lobend festgestellt. Aber er weiß auch: "Im Moment sind noch Ferien." Wenn erst einmal die Schule beginnt und die Urlaubszeit zu Ende ist, könnte das Aufkommen an Autos und Bussen deutlich steigen.
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